Wenn man schon mal eine zeitlang in Südamerika weilt, muss man natürlich auch die dortigen Biere testen. In diesem Fall das Cerveza Mulata “3 Cordilleras”, ein Amber Ale. Könnte also in Richtung Kilkenny gehen? Vielleicht? Amber Ale ist ja nicht unbedingt auch ein Irish Red. Was sagt denn die Flasche?
Esta cerveza tipo Amber Ale de color rojo intenso tiene una combinación de variedades de maltas que le da un toque tostado, con insinuaciones de pan fresco, y un sabor malteado delicioso y equilibrado que siempre querrás disfrutar. Como Colombia una Mulata está esperándote a que te atrevas a exploraria.
Ich übersetze mal nur den jugendfreien Teil: Eine tiefrote Farbe, Röstaromen, ein Hauch von frischem Brot und ein ausgewogener Malzkörper erwarten mich bei diesem Bier.
Wer im Übrigen noch etwas mehr über die Brauerei erfahren will, sei an diese Stelle verwiesen. Wirkt sympathisch. Immerhin stehen sie für unfiltriertes Bier.
Farbe: Und sie brechen das Versprechen nicht. Herrlich hefetrüb und nicht gerade tiefrot, sondern eher Bernstein-bräunlich in der Farbe. Macht aber nichts, schaut gut aus.
Geruch: Das riecht schon nach Toast und Toffee. Intensive Malznoten, der Hopfen als eine Art Kräuterduft enthalten, aber nicht dominant, sondern mehr unterstreichend. Außerdem eine deutlich wahrnehmbare Hefe.
Schaum: Der leicht gebräunte Schaum entwickelt sich anfangs relativ stark, kann das Tempo aber auf die Dauer nicht durchhalten. Eine Spur von Schaum verbleibt dennoch für einige Zeit im Glas.
Einstieg: Recht viel Kohlensäure, dann direkt süßlich und säuerlich, letzteres wohl bedingt durch einen fruchtigen Hopfen oder eine fruchtige Hefe, da bin ich noch nicht ganz sicher. Mein erster Impuls ist aber: Hopfen. Kommt mir trotz der 5,2% Alkohol aber wie ein leichtes Bier vor.
Auf der Zunge: Jetzt tendiert die Frucht für mich doch eher in Richtung Hefe. Die Hefe hat zu diesem Zeitpunkt einen alles überlagernden Charakter. Die Rezenz bleibt erfrischend, der Hopfen spielt jetzt auch mit, zumindest hinsichtlich der Bittere. Teils eine Spur zu viel, sodass eine Art Grapefruit-Note entsteht. Vielleicht also doch ein AIPA-Hopfen? Fragen über Fragen. Das Malz ist auch noch da, wird aber etwas zurückgedrängt; bleibt bei seinen Karamellaromen und vielleicht bemerke ich da sogar ein bisschen Honig. Röstgeschmack ist wiederum nur spärlich enthalten, könnte jedoch für die Bittere mitverantwortlich sein.
Abgang: Die Frucht nun beinahe fruchtgummigartig, allerdings herrschen jetzt wieder Malzaromen vor, die den etwas öligen Abgang bestimmen. Deutlich brotiger und damit recht süffig, da die Bittere sich nicht im Rachen festhängen kann. Durchaus gelungen.
Fazit: Ein schönes Ale, ohne Zweifel, mich würde die eingesetzte Hefe interessieren, die mir nicht ganz zur Sorte passend erscheint. Neben den kleineren Schwächen besitzt das Bier aber eine gute Drinkability. Besonders der Abtrunk macht Spaß und regt zum Weitertrinken an. 7.5/10.