Ein neues Altenburger im Edeka, dazu noch ein Kellerbier - da musste ich einfach zugreifen. Wer jetzt genau Karli ist, finde ich vielleicht im Verlauf des heutigen Tests noch heraus. Viel wichtiger ist aber, dass es sich hierbei im ein naturbelassenes Vollbier handeln soll, doch lassen wir einfach die Flasche sprechen.
Harmonisch, vollmundig und malzig im Geschmack. Angelehnt an das traditionelle Kellerbierrezept von Karl, einem unserer ersten Braumeister. Dein Biermoment mit Altenburger.
Da haben wir es. Lassen wir es zu Ehren von Karl also ploppen.
Das war doch ordentlich und macht Lust auf den ersten Schluck.
Farbe: Eine schöne, helle Bernsteinfarbe hat dieses Kellerbier. Dazu naturtrüb wie es wohl nicht anders zu erwarten war. Sehr sympathischer Beginn.
Geruch: Woher die Trübung kommt, zeigt mir der Geruch - es riecht stark nach Hefe und dabei so ein bisschen wie ein muffiger Keller (kommt daher der Begriff “Kellerbier”?). Alles andere wird davon überlagert, auch wenn natürlich das Malz im Duft durchaus bislang vor allem brotig in Erscheinung tritt.
Schaum: Eine für ein Kellerbier wunderschöne, feinporige und stabile Schaumkrone, die sich eine ganze Zeit lang im Glas zu behaupten weiß und keinerlei Wünsche übrig lässt.
Einstieg: Hohe Rezenz für ein Kellerbier, dazu geschmacklich nur leicht hefig, dafür umso malziger, jetzt allerdings eher süßlich-karamellig. Geht gut los.
Auf der Zunge: Die Süße lässt augenblicklich nach und weicht einem vollmundigen Getreidearoma - flüssiges Brot in Reinform. Garniert wird das alles durch angenehm würzige und minimal feinherbe Hopfennoten. Kompositionstechnisch gesehen passt das alles gerade perfekt zusammen. Die Hefe im Geschmack nun so gut wie neutral, fügt sich ein, rundet den Körper ab. Tatsächlich ein relativ klassisches Kellerbier, das sie da in Altenburg gebraut haben.
Abgang: Ein leicht öliger, etwas hefigerer Abtrunk - wunderbar süffig. Kann man den ganzen Abend trinken.
Fazit: Ich hatte nicht mit einem so guten Kellerbier gerechnet - vielleicht sollten öfters Rezepte von Karli nachgebraut werden. Nur die teilweise irritierende Hefenote in der Nase trübt das Gesamtresultat ganz leicht. 9,5/10.