So manches Oktoberfestbier habe ich hier im Blog bereits verschmäht. Erwischt es heute auch das Augustiner oder wird dies eine der besseren Erfahrungen mit dieser Sorte für mich werden? 6,3% Alkohol sprechen jedenfalls schon mal für ein “starkes” Trinkerlebnis und da ja gerade Oktoberfest ist…wozu widerstehen?
Farbe: Unterscheidet sich optisch erstmal nicht von den üblichen Augustiner Bieren. Goldfarben und glanzfein filtriert kommt es daher, also müssen die Unterschiede sich jetzt an anderer Stelle zeigen.
Geruch: Auch im Duft wirkt es wie ein klassisches Münchner Hell. Malzbetont, süßlich-karamellig, moderat keksig. Hopfen nehme ich noch überhaupt nicht wahr.
Schaum: Eine wirtschaftliche Schaumkrone, erst schäumt es, sieht für den Moment auch ganz gut aus, sinkt dann aber schnell herab. Solider Durchschnitt. Ein bisschen bleibt ja auch im Glas.
Einstieg: Ordentliche Rezenz, dazu schon eine große Portion süße Malzigkeit. Eine Hopfennote findet sich weiterhin nicht. Könnte aber ein sich leicht anfühlendes Starkbier werden.
Auf der Zunge: So keksig wie es riecht. Es bleibt süß, bekommt aber auch ein paar Brotaromen dazu. Endlich wird auch der Hopfen mit ganz dezenter Bittere spürbar. Kaum der Rede wert, aber ein vernünftiges Bestreben nach Ausgeglichenheit. Insgesamt eine runde Sache und zu keiner Zeit bekommt das Bier einen Märzenbock-Charakter. Kein Likör, kein Hinweis darauf, dass es so viel Alkohol enthält.
Abgang: Sauber! Noch etwas brotiger, jetzt richtig vollmundig und vor allem auch absolut süffig. Trinkt man diese Sorte beim Oktoberfest, kann das problemlos ins Auge gehen.
Fazit: Bislang das beste Oktoberfestbier, das ich kosten durfte. Augustiner liefert hier in allen Belangen ab und schafft das Kunststück, dass man dem Bier seinen Alkoholgehalt nicht anmerkt. Auch sonst gabs kaum was zu meckern. Eigentlich gar nichts. Und sowas bei einem Starkbier? 10/10.