Baltic Gose

Baltic Gose

von: Bierblog

erstellt am: 12.12.2022

Ist echt lange her, das letzte Bier aus der Inselbrauerei Rügen. Das heutige Exemplar hat mir ein Kollege mitgebracht, nicht wissend, dass ich eigentlich kein großer Fan von Gose bin. Probieren tue ich aber trotzdem alles. Vielleicht werde ich ja sogar positiv überrascht. Die hohe Umdrehungszahl (6,5% Vol) spricht jedenfalls nicht für eine typische Gose. Die Flasche verrät mir, bis auf die gose-typischen Zutaten, leider nichts, also muss die Website der Brauerei ran:

Ein sehr elegantes Bier von der Ostsee – mit Meersalz gebraut, fein gewürzt und mit einer Bière-Brut-Hefe vergoren. Maritim-mineralische Noten mit einem Hauch von Birne und Quitte kitzeln die Nase. Sehr weich moussierender Trunk mit zartem Säurespiel und trockenem Finish. Genussvoll, weinähnlich, erfrischend.

Weinähnlich - könnt ein Grund sein, warum Gose nicht so meins ist. Ich bin einfach kein Weintrinker. Ein Banause, ich weiß.

Baltic Gose

Farbe: Verhältnismäßig hell, je nach Einfallswinkel des Lichtes auch mit Bernsteinfarbe. Minimale Trübung.

Geruch: Es riecht fruchtig, das mit der Quitte könnte stimmen, und auch alkoholisch. Nicht unbedingt nach Wein, eher likörig. Sehr intensiver Duft. Erinnert mich an den Quittenschnaps einer Freundin.

Schaum: Zunächst feinporig und kräftig, doch wirklich lange wollte der Schaum nicht bleiben. Hat keine Hefeweizenqualität, aber das ist ja auch nicht immer notwendig.

Einstieg: Erinnert mich an den chinesischen Pflaumenschnaps, den man in entsprechenden Restaurants als Aperitif erhält. Dazu ein ganz leichtes Prickeln, sodass es nicht ganz wie Wein, sondern wie Sekt wirkt.

Auf der Zunge: Süß, fruchtig-pflaumig, meinetwegen auch Quitte. Jedenfalls eher Prosecco als Bier. Wem das gefällt: Okay! Mein Fall ist es nicht so. Man kann nicht sagen, dass das “Bier” nicht vollmundig oder aromatisch wäre. Ich denke, es ist absolut sortentypisch und fügt seinen eigenen Akzent hinzu. Mir ist es aber zu alkoholisch und ja: Zu weinähnlich.

Abgang: Trocken finde ich den Abtrunk nicht, sondern eher sauer (so ähnlich wie saure Äpfel) und leicht ölig. Für mich persönlich nicht so süffig, da mir die Aromenkombination nun mal nicht zusagt.

Fazit: Ja, es ist eben Gose. Da fällt mir auch eine nur halbwegs objektive Bewertung schon schwer, weil ich an Gose einfach nicht rankomme. Ich habe einfach stets das Gefühl, als wäre das Bier ein bisschen sauer geworden und die verantwortlichen Brauer machten aus dem Essigstich einfach eine neue Sorte, um nicht im Holzfass ertränkt zu werden. Wir stellen also fest, dass ich es nicht mag. Ist es deswegen schlecht? Auch nicht so richtig, da ich mir einbilde, dass es wohl ziemlich sehr dem entspricht, was ein Gose-Bier sein sollte. Handwerklich ist also alles okay. Gose-Fans: Greift zu! 4,5/10.

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