Budvar oder auch Budweiser - wie kann es angehen, dass ich das noch nie im Blog hatte? Immerhin habe ich dieses Erzeugnis der Biernation Tschechien schon oft getrunken, wenn auch nur zum Vergnügen und nicht um mich sensorisch zu betätigen. Heute ist es so weit und die Flasche sagt mir nichts. Frage ich also die Webseite der Brauerei.
Ein dunkles Lager mit ausdrucksstarkem, sanft bitteren Geschmack mit Untertönen von Kaffee.
Könnte also ein recht typisches Schwarzbier werden, wobei ich bei 24 IBU nicht von viel Bittere ausgehe.
Farbe: Also als das Bier in der Flasche war, konnte man nicht erkennen, dass die Flasche grün ist! Es fließt dunkelbraun ins Glas, aber im Glas sieht es beinahe schwarz aus. Sehr gut.
Geruch: Hat so Anleihen von dunkler Schokolade. Man merkt, dass Caramalze drin sind, denn es riecht überaus süß; das Röstmalz ist tatsächlich zurückhaltender. Macht nix, ich mag eh keinen brenzligen Geschmack im Bier (Ausnahme sind Rauchbiere).
Schaum: Ähnlich wie bei einem Stout, angebräunt, dicht, cremig. Allerdings dann nicht ganz so stabil wie bei den irischen Verwandten. Für ein Dunkles aber gehobener Durchschnitt.
Einstieg: Angenehmes Prickeln - weiches Mundgefühl, das geht meistens Hand in Hand. Leichte Süße und ein bisschen Sahneschokolade, denn feinherb oder gar bitter ist es hier noch nicht. Generell bislang ohne größere Auffälligkeiten.
Auf der Zunge: Es wird minimal herber und ja doch, es gibt da so eine Kaffeenote, aber sie ist nicht so bitter und eben nicht so brenzlig wie bei manch anderen dunklen Bieren, sondern noch im Okay-Bereich. Ich könnte auch ohne sie leben. Insgesamt erinnern die hauptsächlichen Aromen dieses Lagers mich aber ohnehin mehr an Schwarzbrot mit Traube. Vollmundig? Ja doch, auch durch die leichte Nussigkeit. Passt gut zum Winter.
Abgang: Ein Hauch von Lakritze, der mir eine Spur zu lang nachhängt. Ansonsten süffig, wie man es von tschechischen Bieren kennt.
Fazit: Ein ordentliches dunkles Bier. Es gibt einige bessere, aber auch viele viele schlechtere. Insofern: 7,5/10.