Der November markiert für mich immer den Beginn der Bockbierzeit, was wohl auch an den zahlreichen Starkbieranstichen liegt. Aber statt mit einem klassischen, dunklen Bock zu beginnen, habe ich mir für die heutige Rezension ein helles Bockbier ausgesucht, welches laut Flasche 7,5 % Alkohol enthält. Da kann ich mich ja auf was gefasst machen.
Das obligatorische Plopp:
Klang doch sehr gut. Also los.
Farbe: Dunkelblond und naturtrüb.
Geruch: Hopfig-würzig, ein klein wenig süßlich und fruchtig. Erinnert mich an Blütenhonig.
Schaum: Schäumt durchaus stark. Grobporig und schnell verschwindend.
Einstieg: Fruchtig, süß, etwas orangig, prickelnd, aber weit weniger klebrig als so manches dunkle Bock.
Auf der Zunge: Nun eher wie Grapefruit, als sehr viel bitterer. Nicht wirklich vollmundig, kommt mir irgendwie dünn und wenig gehaltvoll vor, weil die Frucht einfach alles andere penetrant überlagert. Nebenbei verliert sich auch das Prickeln, was es nun fast zu alkoholhaltigem Saft werden lässt. Die 7,5 % merkt man dabei nicht, gefährlich.
Abgang: Etwas bitter, erinnert geschmacklich jetzt eher an ein Ale. Hängt lange im Hals nach.
Fazit: Interessantes Bier, irgendwie. Vollkommen unerwartet im Geschmack. Ich hatte nicht so einen fruchtigen Körper bei einem Bockbier erwartet, ebenso wenig den Ale-artigen Abgang. In der Hinsicht also spannend und für Fans der Grapefruit sicher auch süffig. Ein Bockbier, das man im Sommer trinken kann. Mir dominiert die Frucht jedoch zu sehr und blöderweise gehört selbige eben auch nicht zu meinen bevorzugten Aromen. Andere würden das Bier daher sicherlich höher bewerten. Von mir bekommt es eine 6,5/10, denn handwerklich lässt sich nicht viel beanstanden. Es war nur einfach so gar nicht mein Ding.