Fränkisches Landbier

Fränkisches Landbier

von: Bierblog

erstellt am: 13.07.2023

Landbier. Franken. “Für hier. Für jetzt. Für alle. Mit historischem Braumalz.” Da hoffe ich, dass die mir bislang unbekannte Nürnberger Orca Brauerei nicht Braumalz von vor 500 Jahren ausgegraben und hier verwendet hat. Soll ja nicht nach Mumie schmecken. Laut Flasche jedenfalls ein ungefiltertes, nicht pasteurisiertes Naturprodukt. Untergärig gebraut mit fränkischer Landgerste (das wird das historische Malz sein) und regionalem Hopfen. Diese Landgerste hatte ich übrigens schon mal. Vielleicht ist das Ergebnis heute ja überzeugender. Immerhin ist es ein Bio-Bier.

Fränkisches Landbier

Farbe: Ein dunkleres Gelb oder schon eher eine satte Bernsteinfarbe. Dazu, wie versprochen, naturtrüb. Rechtens.

Geruch: Für ein Landbier nicht ungewöhnlich, ist der Duft jetzt nicht überwältigend stark. Zuallererst malzig mit leichten Karamell- und Honigeindrücken. Der Hopfen zurückhaltend und eher nach Gras und Kräutern duftend, dazu noch etwas Säuerlichkeit, aber ein fruchtiger Hopfen wird es hier wohl eher nicht sein.

Schaum: Hmm, da kam schon wenig aus der Flasche heraus und davon blieb dann auch nicht viel im Glase übrig, wobei sich genau in der Mitte doch ein kleiner, ulkiger Schaumkreis halten kann.

Einstieg: Gute Kohlensäure, direkt erfrischend. Dazu die schon im Geruch wahrgenommene, honigartige Malzsüße. Es entsteht so eine ganz leichte Vanillenote. Im Hintergrund auch etwas säuerlich.

Auf der Zunge: Ein ganz und gar leichtes, beschwingtes Bier für den Sommer. Nicht vollmundig, aber das muss es auch gar nicht sein. Wenn es klassische Landbiere gibt, dann ist dieses eines davon. Immer noch malzig, inzwischen mit mehr Getreidearomen und unterstützt von einer dezenten Hopfung, bleibt es die ganze Zeit über spritzig und durstlöschend. Je näher ich dem Abtrunk komme, desto feinherber wird es. Eine stimmige Komposition, die insgesamt sehr an bayerische Helle erinnert.

Abgang: Ja, nun, eine minimale Spur zu herb, aber trotzdem süffig. Alles kein echtes Problem. Ich bin nur wieder sensibel.

Fazit: Ein ausgezeichnetes Landbier, kann man nicht anders sagen. Erfrischend, sehr gut komponiert und einfach gut für jede Art von Brotzeit (und darüber hinaus). Ein Hoch auf die Landgerste und die Brauer. Das hat wirklich Freude gemacht. 9,5/10.

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