Frauendorfer Landbier

Frauendorfer Landbier

von: Bierblog

erstellt am: 12.08.2022

Nach dem Frauendorfer Vollbier nun also das Frauendorfer Landbier. Premium! Mal schauen, ob Unterschiede sichtbar sind oder eher marginal. Die Flasche verrät nichts weiter, außer, dass das Landbier handwerklich gebraut wird. Immerhin gibt es aber einen Shop der Brauerei, der auskunftsfreudiger ist.

Unser hoch geschätztes, echt fränkisches „Frauendorfer Landbier“ steht leuchtend orangegelb im Glas. Schon das Auge wird durch einen festen, weißen Schaum angesprochen, der zum ersten Schluck reizt. Zarte Kohlensäureblaschen steigen im Glas auf und lassen Vorfreude auf ein frisches Prickeln am Gaumen aufkommen. Anmutig, karamellige Malzaromen steigen in die Nase, begleitet von angenehm würzigem und leicht blumigem Hopfen. Im Antrunk gleiten malz- und hopfenwürzige Aromen über den Gaumen und umspielen vollmundig, malzaromatisch die Zunge. Auch die bereits erschnupperten Karamelltöne finden sich wieder, und lassen ein harmonisches Duett mit zauberhaften Hopfennoten erklingen. Die Bittere tritt angenehm, charmant in Erscheinung und verhallt langsam mit feinen hopfigen Tönen.

Eigentlich brauche ich da gar nichts mehr testen oder? Die verraten doch schon alles. Ich will trotzdem.

Frauendorfer Landbier

Farbe: Bernsteinfarben, fast rötlich fließt es - fein filtriert - in mein Glas. Ähnelt dem Vollbier.

Geruch: Malzig duftet es, aber gar nicht mal so karamellig, sondern für mich ein bisschen wie Röstbrot. Das mit dem blumigen Hopfen kommt aber hin.

Schaum: Feinporig und weiß war der Schaum, aber fest nur ganz am Anfang. Die ersten dreißig Sekunden vielleicht, danach ging es schnell bergab. Ein bisschen bleibt aber im Glas.

Einstieg: Dafür, dass es wenig sichtbare Kohlensäure gibt, prickelt es ziemlich an der Zungenspitze. Könnte in der Tat ein erfrischendes Trinkvergnügen werden. Nun kommt geschmacklich das Karamell schon voll durch, doch auch das Brot ist nicht weit weg. Der Hopfen hält sich noch vornehm zurück.

Auf der Zunge: Flüssiges Brot! Süßlich, kräuterig-würzig (das muss der Hopfen sein), aber eben auch ein hoher Anteil an getreidigen Aromen, die manchmal, wie schon im Duft, beinahe geröstet daherkommen. Definitiv ein vollmundiges Bier, auch wenn der Körper sehr schlank bleibt. Zwischendrin gibt es mal was Pflaumiges, was nicht ganz zum Rest des Biers passen will. In den hinteren Gaumenregionen wird es feinherb.

Abgang: Der feinherbe Geschmack verwandelt sich zum Glück in keine ernsthafte Bittere, sodass ich diesem Landbier hiermit das Prädikat “süffig” verleihe.

Fazit: Wo andere Landbiere oft nur irgendein weichgespültes Lagerbier sind, hat dieses fränkische Gebräu viel richtig gemacht und kann mit kräftigem Geschmack bei mir Punkten, dazu noch mit Fokus auf die von mir bevorzugten Aromen. Die kleinen Schwächen verzeihe ich beim süffigen Abtrunk sofort. 9/10.

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