Nach etwa drei Jahren Pause mal wieder ein Bier von Greif-Bräu. Wie könnte ich bei nem Zwickl auch “Nein” sagen? Naturtrübe Kellerbiere aus Franken sind ja meistens ein positives Erlebnis. Dasselbe erhoffe ich mir hier auch. Hauptsache vollmundig. Was sagt die Brauerei?
Zwickl Unser unfiltriertes Kellerbier naturtrübes, vollmundiges, unfiltriertes Vollbier mit leichter Hefe- und Hopfennote Alk. 5,0%
Klingt ganz nach meinem Geschmack.

Farbe: Überraschenderweise (für ein fränkisches Bier) ist es nicht bernsteinrot, sondern hellgelb. Wie ein Pils quasi. Eine leichte Trübung ist aber vorhanden, sodass ich mich frage, ob ich gleich naturtrübes Pils trinke.
Geruch: Vom Geruch her passt es zu Pils oder hellen Lagerbieren. Riecht vor allem nach Pilsner Malz, aber hat auch eine leicht würzige Hopfennote im Duft.
Schaum: Sticht durch besondere Stabilität hervor - es war gar nicht so leicht, das Bier einzufüllen, so schnell stieg der Schaum. Für ein Zwickl wirklich viel. Mir gefällt es.
Einstieg: Für ein Zwickl auch mit ziemlich viel Kohlensäure unterwegs. Ansonsten schmeckt es klar nach hellem Lager und bislang nicht nach Pils. Man bemerkt eben zunächst vor allem das Malz und weniger den Hopfen. Vielleicht gibt es ja davon gleich mehr zu schmecken.
Auf der Zunge: Oh ja, das ist direkt vollmundig. Die volle Malz-Power könnte man sagen, dazu eine wunderbare Portion Süße. Die Hefe bemerke ich geschmacklich kaum, der Hopfen mit einem dezenten Kräuteraroma unterwegs, das gut zur Gesamtkomposition passt. Alles erinnert an ein bayerisches Helles. Perfekt für die Brotzeit und erfrischend dazu.
Abgang: Ein kleines bisschen Bittere kommt dann trotzdem noch rein, außerdem ist auch die Hefe im Abtrunk spürbarer. Wird nicht jeder mögen, aber mich stört es nicht weiter. Ist insgesamt nämlich trotzdem süffig.
Fazit: Ausgezeichnet - wirklich ein sehr gutes Bier mit minimalen Abzügen in der Haltungsnote. Würde ich jedenfalls immer wieder trinken. 9,5/10.