Hösl Spezialmärzen

Hösl Spezialmärzen

von: Bierblog

erstellt am: 12.12.2021

Die Brauerei Hösl beschert mir heute ein Märzen aus dem Stiftland. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, was Stiftland bedeutet, doch auch ohne diese zweifellos wichtigen Kenntnisse werde ich dieses Bier heute bewerten. Was sagt denn eigentlich die Flasche zu ihrem Inhalt?

Früher wurde im März das Bier stärker eingebraut, um es über den Sommer hinaus lagerfähig zu machen. So entstand das Märzen, ein kräftiges Vollbier, weich und süffig mit würzig, vollmundigem Geschmack. Ein angenehm mildes Hopfenaroma macht jeden Schluck zum Genuß.

Seltsam, sonst sind Märzen doch extra stärker gehopft. Was soll’s. Probieren geht über studieren.

Hösl Spezialmärzen

Farbe: Genauso blond, wie die sympathische Dame auf der Flasche, ein Märzen der hellen Sorte also.

Geruch: Dafür, dass es mild gehopft sein soll, riecht es aber ziemlich streng. Hopfig-herb ist der primäre Duft, den ich wahrnehme. Das Malz spielt erst die zweite Geige, dafür einschmeichelnd karamellig.

Schaum: Nicht herausragend, nicht wirklich schlecht. Mittelmaß. Das meiste vom Schaum ist nach kurzer Zeit verschwunden, ein kleiner Rest bleibt im Glas und setzt sich dort fest.

Einstieg: Hohe Rezenz an der Zungenspitze, wirkt gleich erfrischend. Die Vorzeichen, die der Geruch mit sich brachte, kehren sich um. Das Malz hat mehr Geschmacksanteile, das feinherbe Hopfenaroma ist aber auch schon präsent.

Auf der Zunge: Leicht alkoholisch geraten, aber die Kohlensäure gibt sich größte Mühe dem Bier die Schwere zu nehmen. Der Hopfen an dieser Stelle leicht zitronig, das Malzaroma dominant. So richtig zusammen passt die Komposition aber nicht. Die Kohlensäure ist zu beißend, der säuerliche Hopfen harmoniert nicht mit dem brotigen Malz. Irgendwie schmeckt es falsch.

Abgang: Der Abtrunk macht es nicht besser. Das Bier wird bitterer, beinahe medizinisch im Geschmack. Nicht süffig.

Fazit: Tja schade, der Beginn gab noch Anlass zur Hoffnung auf ein wenigstens solides Märzen. Für mich ist es nicht einmal das. Meiner Ansicht nach passen die Aromen einfach nicht zueinander. Das “milde” Hopfenaroma entpuppt sich als Showstopper, keine Ahnung, ob es an der Sorte liegt, aber irgendwas daran schmeckt einfach nicht. Ich würde ja vorschlagen, es selbst zu probieren, um zu sehen, was ich meine, aber dafür reicht meine Wertung dann doch nicht aus. 3/10, aber wer trinkt auch Märzen in der Weihnachtszeit.

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