Herrnbräu Premium Pils

Herrnbräu Premium Pils

von: Bierblog

erstellt am: 22.01.2020

Edelherb, fein gehopft. Frisch und aus Bayern. Ein Bier nur für Herren? Auf jeden Fall mein nächster Versuch, ein Pils zu finden, das mir schmeckt. Ich habe wenig Hoffnung, denn alles deutet auf ein Bier von klassischer Pilsener Brauart hin. Ich lasse mich aber gern positiv überraschen.

Farbe: Sehr hell, wirklich. Gar nicht mehr das typische Gold, das Pilsener Biere sonst aufweisen.

Geruch: Absolut hopfig-würzig. Erinnert entfernt an Becks, aber riecht bei weitem nicht so stark nach Weed, sondern, wie die Flasche es angekündigte, einfach herb in der Nase.

Schaum: Feinporig, semi-stabil. Es bleibt schon was übrig. Viel sieht aber anders aus.

Einstieg: Mann, ist das prickelnd. Außerdem schon herb, feinherb, um genau zu sein. Eine bislang nicht störende Bittere. Leicht und schwungvoll, schön malzig, angenehm süß. Es geht gut los.

Auf der Zunge: Es bleibt wie gehabt. Dezent bitter, ohne zu nerven. Erfrischend und wie für die Grillparty gemacht. Fein gehopft stimmt, da der Hopfen nie völlig das Kommando übernimmt, sich aber auch nicht hinter dem Malz versteckt. Wenn man von des Messers Schneide spricht, dann ist das genau die richtige Allegorie für das Aroma dieses Bieres. Immer haarscharf an der Grenze, doch nie zu viel, nie zu wenig. Ein wahrer Seiltanz und eine starke Komposition.

Abgang: Süffig ist es auch noch, das Malz nimmt jetzt zu und sorgt für einen brotigen, volleren Geschmack, danach darf der Hopfen noch mal ran und rundet erneut mit angenehmer Bittere ab. Die Rezenz ist jetzt genau richtig. Geht einfach gut runter.

Fazit: Mein Kompliment. Ich wollte ein Pils, mit einem für mich erträglichen Maß an Bittere und habe es von Herrnbräu bekommen. Es wirkt für mich wie eine Mischung aus Bayerisch Hell und Pils, d.h. nicht ganz das Pilsener Original, aber für mich eben genau richtig. Was würde ich also ändern, wenn ich könnte? Ich würde es noch vollmundiger machen, aber dann würde es am Ende nicht mehr als Pils durchgehen. Andererseits, wer Jever mag, der wird dieses hier sowieso als zu lasch empfinden. Also kann es ruhig noch mehr in die Richtung abdriften, die ich bevorzuge. Sei’s drum. Einfach stark. Danke Herrnbräu. 9/10.

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