Die Flasche wirbt mit 350 Jahren Hofmann. 1663 - 2013. Ich hoffe, das Bier ist nicht so alt. In 11. Generation wird in Pahres nun schon durch die Familie Hofmann Bier gebraut. Da nehme ich ihnen auch ihre Liebe zur Tradition ab. Ich bin gespannt, was dieses helle Landbier anzubieten hat.
Farbe: Goldgelb, wie das Heu in der Scheune. Optisch von einem Pils nicht zu unterscheiden.
Geruch: Auch hier drängt sich der Pilsvergleich auf. Es riecht sehr hopfenbetont, leicht herb-würzig, etwas fruchtig und erst danach malzig-karamellig.
Schaum: Obwohl es kräftig im Glas sprudelt, fällt die Schaumkrone erstaunlich schnell in sich zusammen. So ein halber, feinporiger Zentimeter hält sich dann aber doch noch eine Weile, immer fein gespeist von aufsteigenden Perlen.
Einstieg: Dafür jetzt umso malziger im Antrunk. Beinahe wie Honig. Warum nur beinahe? Na, weil auch der Hopfen direkt mitspielt und das feinherbe Gegengewicht verkörpert.
Auf der Zunge: Durchaus vollmundig, das muss ich zugeben. Das getreidige Aroma der Malze kommt jetzt sehr viel besser heraus, die Süße hat nichts mehr zu melden. Die Frucht aus dem Duft verspüre ich ebenfalls nicht. Was aber auffällt, ist, dass sich das Bier ein bisschen matt auf der Zunge anfühlt. Ich hätte mehr Kohlensäure erwartet. Richtig ausgewogen ist die Mischung also nicht, aber auch weit davon entfernt, schlecht zu sein.
Abgang: Jetzt etwas herber und ein kleines bisschen zitronig, jawohl. Keine Sorge, ein Pale Ale wird es trotzdem nicht. Der hohe Anteil an Getreidearoma macht es sehr süffig. Typisches Brotzeitbier.
Fazit: Lecker ist es schon. Schade, dass es sicher noch besser sein könnte. Ein bisschen schwächelt es während des Trinkens hier und da immer wieder mal. Gut ist es trotzdem. 7/10.