Jura Weizen

Jura Weizen

von: Bierblog

erstellt am: 08.07.2023

Jura Weizen - komischer Name. Ich hoffe, das Bier schmeckt nicht nur Juristen. Es kommt jedenfalls aus der Weißbierbrauerei Wiefelsdorf. Viel mehr verrät die Flasche nicht. Das Internet wiederum führt mich aber zu einer unerwarteten anderen Adresse, die jedoch wenigstens ein bisschen was zum Bier erzählt:

Der frische Schluck Heimat - spritzig und erfrischend. Mit feiner Hefe in der Flasche gereift. Eine Bierspezialität, die besonders unsere weiblichen Genießer zu schätzen wissen.

Naabecker Bier hatte ich doch schon einmal und es war damals nah an der Höchstnote. Vielleicht kann dieses Weizen das Niveau ja halten, auch wenn ich kein weiblicher Genießer bin.

Jura Weizen

Farbe: Läuft klar in die Flasche, was heißt: Die Hefe muss aufgeschüttelt werden. Im Sonnenlicht ist es auch tatsächlich hell, im Schatten geht es schon eher Richtung Bernsteinfarbe. So oder so, für ein Weißbier ist alles im Regelbereich.

Geruch: Riecht stark nach Nelke, aber natürlich auch fruchtig-bananig. Dennoch überstrahlt die Nelke alles. Das Weizenmalz findet gefühlt gar nicht statt oder maximal durch leichten Honigduft. Insgesamt auch kein wirklich intensiver Geruch. Alles sehr zurückhaltend.

Schaum: Weizenbiertypisch stabil. Feinporig, fast wie Sahne. Brauchte auch wieder mal drei Anläufe, bis alles im Glas war.

Einstieg: Interessant. Gleich zu Beginn ein unerwarteter Anflug von Kräuterhopfen. Die meisten Weißbiere sind ja eher dezent gehopft. Dann süßlich, säuerlich und dezent fruchtig sowie prickelnd (kennt man ja). Von der Konsistenz her leicht sämig. Ist bestimmt das Gluten im Weizenmalz.

Auf der Zunge: Der Hopfen verliert sich und macht der Nelke Platz. Nicht, dass es jetzt nach Weihnachten schmeckt oder so, aber die Noten sind da, wenn auch vermischt mit den fruchtigen Aromen, allen voran der klassischen Banane. Letztendlich ist es aber eine sehr ausgewogene Komposition, da sich weder Nelke noch Frucht zu sehr in den Vordergrund drängen. Ein recht leichtes, bekömmliches Weizen, das hie und da ruhig noch mehr “Punch” haben dürfte.

Abgang: Die nächste Überraschung, denn der Abtrunk gerät recht brotig und vollmundig, womit ich gar nicht mehr gerechnet hatte. Dann mit einigen sehr säuerlichen Momenten, aber trotzdem süffig.

Fazit: Ein Weizen der anderen Sorte, da hier nicht die Frucht den Ton angibt, sondern auch andere Komponenten zur Geltung kommen. Vielleicht ein Weißbier, das auch mal von denjenigen probiert werden könnte, die obergärige Biere sonst eher meiden. Dennoch nicht komplett rund. 7/10.

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