Kloster Andechs Spezial Hell

Kloster Andechs Spezial Hell

von: Bierblog

erstellt am: 02.06.2024

Letztes Jahr weilte ich in Bayern und spielte mit dem Gedanken, das Kloster Andechs zu besuchen, immerhin hörte ich, dass es dort einen gar prächtigen Biergarten geben solle. Leider wurde daraus schließlich nichts, aber ich ließ es mir nicht nehmen, eine Flasche vom “Spezial Hell” mit in die Heimat zu nehmen (die habe ich nicht erst jetzt verkostet, keine Sorge). Ein “Genuß für Leib & Seele”. Mehr sagt mir die Flasche nicht, doch sind sich die Klosterbrauer heutzutage glücklicherweise nicht zu schade, um eine eigene Website zu betreiben:

Sein glanzklares Aussehen und der stabile und feinporige Schaum korrespondieren mit einem frischen und reinen Geruch. Malzaromatische Aromanoten stehen dabei im Vordergrund.

Das Spezial Hell ist angenehm spritzig und überzeugt durch einen vollen und runden Malzkörper. Der weiche Geschmack ist gekennzeichnet von ausgewogenen süßen und hopfenbitteren Nuancen.

Im Abgang folgen ebenso weiche Malzaromen – ein klassisches Festbier altbayrischer Brauart.

Klingt eigentlich nach einer Sorte, die mir Freude bereiten wird. Nur den 5,9% Alkohol sehe ich mit etwas Sorge entgegen, aber das eingebettete Video hat mich echt durstig gemacht, daher schreite ich nun zur Tat.

Kloster Andechs Spezial Hell

Farbe: Goldgelb und glasklar, ich kann jede einzelne Kohlensäureperle sehen. Da versteht jemand seinen Filtrationsjob, alles in Ordnung also, wobei ich auch nichts anderes erwartet habe.

Geruch: Jep, das Malz riecht man in seiner karamellig-brotigen Form an meisten heraus. Riecht sehr typisch für ein bayerisches Helles und macht direkt Lust auf eine Brotzeit.

Schaum: Die Stabilität ist bei mir nicht so vorhanden, wie in der Beschreibung suggeriert, dennoch bleibt immer was im Glas. Feinporig war der Schaum auch, nur verlor er sich so schnell wie er anfangs nach oben stieg.

Einstieg: Keine Hohe, aber eine ausreichende Rezenz. Nicht der absolute Durstlöscher, aber mit angenehm weichem Mundgefühl. Zunächst süßlich, aber es deutet sich schon an, dass es gleich getreidiger wird. Ein guter Beginn.

Auf der Zunge: Vollmundig ist es erst in den hintern Gaumenregionen, vermutlich auch bedingt durch die recht hohe Stammwürze. Die Süße dominiert und wird nur zum Teil von Gerste und dem leicht nach Kräutern schmeckenden Hopfen abgefangen. Durch die wenige Kohlensäure weiterhin weich und insgesamt ein leicht zu konsumierendes Bier. Da gibt es keine Widerstände im Aroma, keine Showstopper, wenn man so will.

Abgang: Die hohe Drinkability verfestigt sich im trockenen Abtrunk nochmals. Supersüffig, kann man nicht anders sagen.

Fazit: Das “Spezial Hell” hat einen gewissen Flow, den es zu einem ausgezeichneten Schankbier machen würde, wenn da nicht die zu hohe Stammwürze wäre. Definitiv ist es ein zutiefst traditionelles Bier, ohne Ecken und Kanten. Darum auch sehr gut, wenn auch nicht mit Bestnote. Dafür hat es dann zu wenig, das wahre Begeisterung auslöst. 8/10.

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