Knappentrunk - dunkles Bier. So steht es auf der Flasche. Ein Produkt der Brauerei Bruckmüller, deren Erzeugnisse mir bislang offenbar unbekannt sind. Nun ja, ein Dunkles aus Franken - was soll da schon schiefgehen? Und da ich als kleiner Junge mal auf einem Burgfest zum Knappen geschlagen worden bin, gestehe ich mir auch das Recht zu, dieses Bier zu verkosten. Die Brauerei legt mir das jedenfalls ans Herz:
Als es noch keine Fahrzeugkontrollen gab, also vor ca. 516 Jahren, wurde noch viel mehr Bier getrunken als heute. Ein durchschnittlicher Arbeiter konsumierte damals zwischen 2 und 3 Liter Bier am Tag.
Kein Wunder also, dass die Mönche teilweise mehr mit Brauen beschäftigt waren, als mit ihrer eigentlichen Berufung.
Dunkles Bier mit angenehmem Malzaroma und ausgewogener Hopfenbittere gebraut in der Brauerei Bruckmüller.
Offenbar handelt es sich dabei sogar um eine ehemalige Klosterbrauerei. Ich trinke also mit Gottes Segen.
Farbe: Feinstes Mahagonibraun - offenbar filtriert. Gibt jedenfalls keine erkennbare Trübung. Sehr edel.
Geruch: Es riecht nach Röstmalzen, insbesondere Kaffee, und etwas Karamell. Außerdem ein bisschen hopfig.
Schaum: Der hätte etwas stabiler sein können, war aber auch nicht schlecht.
Einstieg: Ziemlich prickelnder Beginn, wird wohl ein erfrischend-spritziges Dunkles. Dezente Brotnoten, etwas Sahneschokolade und die Andeutung von Bittere.
Auf der Zunge: Jetzt mehr Kaffee, das Brotaroma wird auch dunkler. Schwarzbrotig. Ziemlich vollmundig, ein Körper fast wie Bockbier, für das die Mönche ja auch bekannt sind. Sämige Konsistenz, kombiniert mit etwas Kräuterhopfen. Die Komposition passt nicht zu 100% zusammen, ist aber interessant.
Abgang: Ist mir jetzt etwas zu bitter, um in meiner Blase noch als süffig zu gelten.
Fazit: Ein ordentliches Dunkles, das mir mit der Zeit etwas zu herb wird. Schlecht ist es deswegen nicht. Gott bewahre. 7/10.