Kräußenpils

Kräußenpils

von: Bierblog

erstellt am: 13.10.2021

“Becher Bräu”, was für ein passender Name für eine Brauerei, aus der das heutige Testbier stammt: Kräußenpils. Ein naturtrübes Pils hatte ich länger nicht mehr. Dazu kommt es aus Franken, was in mir die Vorstellung reifen lässt, es müsse sich um ein gehalt- und geschmackvolles Pils handeln. Vielleicht ist es auch nur die Hoffnung, nicht zu sehr unter der Bittere zu leiden. Die Flasche selbst verrät mir keine weiteren Details, daher möge die Verkostung beginnen.

Kräußenpils

Farbe: Farblich passt es. Ein mattes Gold, bedingt durch die Trübung, die gut erkennbar ist.

Geruch: Der Hopfen sticht direkt hervor. Dezent fruchtig und feinherb duftet er mir in die Nase. Riecht definitiv wie ein klassisches Pilsener.

Schaum: Außen grob, innen fein. Für Pilsverhältnisse geradezu stabil. Steigt anfangs genauso gen Himmel wie ein Weizen. Hübsch.

Einstieg: Hach, wie das prickelt. So wenig ich Pils manchmal mag, macht es doch stets einen erfrischenden Job. Dieses hier gibt sich zum Antrunk auch eher malzbetont. Karamellige Süße streichelt die Zunge. Vielen Dank für den zarten Einstieg liebe Franken, auch wenn sich die Bittere schon andeutet.

Auf der Zunge: Pilstypisch ein leichtes Bier mit schlankem Körper. Es hat mehr Malzintensität als gewöhnliche Industriepilsener, aber darüber wundert sich wahrscheinlich niemand. Die Hopfenwürze ist der dominante Teil. An dieser Stelle noch feinherb, geradezu zurückhaltend. Dazu stößt ein bisschen Zitrone, das kräutigere Aroma behält aber die Oberhand. Ein Pils ist hinsichtlich Malz- und Hopfenaromaanteil ja nie wirklich ausgewogen, die Mischung hier gefällt mir jedoch.

Abgang: Die Bittere wartet bis zum Schluss und hier darf man dann zwiegespalten sein. Die einen schätzen die herben Noten, weil sie das Bier an warmen Tagen zum perfekten Durstlöscher machen, andere mägen es eben einfach nicht so bitter. Ich gehöre oft zur zweiten Gruppe, stehe aber heute zwischen den Stühlen. Kein perfekter Abtrunk, aber für mich ausreichend süffig, vor allem für ein Pils. Am Schluss kontert ein leichtes Honigaroma die Bittere.

Fazit: Ich bin zufrieden. Zwar wird das Kräusenpils sicher nicht mein neues Standardbier, doch, würde es mir bei welchem Anlass auch immer serviert werden, hätte ich kein Problem damit, meinen Abend damit zu verbringen. Das will was heißen, wo ich bei Pilsener Bieren sonst doch überkritisch bin. Von daher: gut gemacht Becher Bräu und an die Biertrinker, die sonst kein Pils mögen: riskiert ruhig mal einen Schluck. 8,5/10.

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