Kupfer Spezial

Kupfer Spezial

von: Bierblog

erstellt am: 22.12.2020

Ein Bier aus Lengenfeld. Hergestellt von Winkler Bräu. Stellt sich nur noch die Frage, was an diesem Kupfer so “spezial” ist. Die Flasche hat immerhin etwas zu sagen.

Unsere Privatbrauerei ist seit über 375 Jahren in Familienbesitz. Wir brauen ausschließlich mit Quellwasser aus dem Oberpfälzer Jura. Die Braugerste stammt aus der gutseigenen Landwirtschaft. Alle unsere Biere werden in traditioneller offener Gärung hergestellt. Die Biere reifen langsam und ausreichend lange bei 0° - 1° C. Dies verleiht ihnen den einzigartigen Geschmack.

Jetzt weiß ich immer noch nichts über eben dieses Bier. Die Webseite der Brauerei, die zu erreichen ein kleines Kunststück war, teilt mit:

Ein Gesamtkunstwerk: kastanienbraun, glanzfein; behaubt durch einen charmant-cremefarbenen und festen Schaum. Das Odeur besteht aus Nuss- sowie Röstaromen und gedörrten Zwetschgen. Ein Hauch von Vollmilchschokolade und ofenwarmem Laugengebäck bestimmt die Kopfnote. Der Antrunk wirkt hochherzig: vollmundig, weich, rund, fast schon cremig; durchzogen von einer sublimen Perlage. Bei so viel Sinnenfreude schmeckt man gerne noch einmal hin. Und noch einmal: Selbst der Ausklang hält noch etwas Neues bereit – zum Beispiel Datteln und Schokolade.

Klingt hochtrabend. Muss ich probieren.

Kupfer Spezial

Farbe: Kastanienbraun war nicht gelogen. Warum es dann “Kupfer Spezial” heißt, erschließt sich mir zwar nicht, aber eine schöne Farbe besitzt es zweifellos.

Geruch: Schon beim Eingießen schlug mir ein leichter Schokoladenduft entgegen. Jetzt mit der Nase am Glas wird dieser zur dominierenden Kraft. Zartbitterschokolade mischt sich mit dezenten Kaffeenoten.

Schaum: Die Schaumkrone ist in der Tat stabil, feinporig bis cremig, nur außen wirft sie größere Blasen.

Einstieg: Es wird pflaumig, aber die Schokolade geht natürlich nicht weg. Durch die Pflaume wird der Zartbittergehalt abgemildert. Bislang eine eher süße Angelegenheit, nähert sich beinahe einem weihnachtlichen Lebkuchen. Ganz wenig Kohlensäure. Falls die offene Gärung bedeutet, dass das Bier von ungespundeter Sorte ist, ist das auch kein Wunder.

Auf der Zunge: Nun wird es mehr wie ein Chocolate Stout. Sahnig, etwas herber, aber nie zu bitter. Die Schokolade schmeckt jetzt tatsächlich mehr nach Vollmilchschokolade. Ist es vollmundig? Für mich nicht komplett. Es hat zwischendurch kleine Phasen, in denen das Aroma ein bisschen verwässert wirkt. Dieser dauern jedoch nicht lang genug an, um ernsthaft ins Gewicht zu fallen.

Abgang: Zum Schluss gibt es einen Schuss dunkle Traubennussschokolade mit leichtem Kaffee. Nicht direkt das süffige Bier, das man den ganzen Abend durch trinkt, aber geschmacklich interessant ist es allemal.

Fazit: Ein tolles, schokoladiges Bier. Ich mag solche Dinger ja und dieses weiß fast durchgängig zu gefallen. Kein Bier, dass ich regelmäßig trinken werde, sondern eher eines für besondere Anlässe und vielleicht auch um manchen Leuten mal zu zeigen, wie anders Bier schmecken kann. 9/10.

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