Da es in der Wahlheimat bisher mit den Pilsnern qualitativ nicht so richtig klappen wollte, ziehe ich weiter in die alte Heimat. Heute gibt es Lübzer. An dieses Bier habe ich so viele gar keine Erinnerungen, da ich es damals nie getrunken habe. War das Bier der Eltern. Nimmt man nicht. Stattdessen gab es Warsteiner und Becks. Ich weiß, ich weiß…
Schauen wir also, was Lübzer heutzutage anzubieten hat. Die Website hat mir nichts verraten, die Dose ebenfalls nicht. Entweder hat Lübzer also keine weiteren Worte der Vorstellung nötig oder ist einfach nicht der Rede wert. Let’s find out.
Farbe: Farblich passt es doch. Goldig dieses Bier, oder? Eine glasklare Sache. Wirklich.
Geruch: Nun, da ist Malz. Nicht viel, aber doch vorhanden. Malz in süßlich-teigiger Form. Etwas Hopfenblume wär ja auch nett gewesen, aber einem geschenkten Gaul…
Schaum: Ziemlich schwach. Schwächer als alle bisherigen Schaumkronen, meine ich jedenfalls. Für das Foto hat es aber noch gereicht.
Einstieg: Prickelt ganz gut los, wird also zumindest kein schales Trinkvernügen. Die Süße aus dem Geruch schmeckt man auch. Alles noch sehr dezent, aber immerhin da.
Auf der Zunge: Irgendwie bleibt es dann zunächst auch so. Alles recht schwachbrüstig und seicht. Mit der Zeit weicht die Süße dann dem Bitterhopfen und zwar gänzlich. Letzterer hat dazu noch den bei mir unbeliebten Medizingeschmack. Da haben wir also mal wieder Wasser mit Bitteraroma drin. Nach viel mehr schmeckt es jetzt nämlich nicht mehr.
Abgang: Immerhin kommt hier noch einmal ein bisschen Brot mit in die Komposition, die Bittere darf aber auch noch etwas mehr wüten. Nee, süffig ist das nicht.
Fazit: Lübzer war in meiner Jugend schon nicht meine erste Wahl und ist jetzt wohl noch weiter davon entfernt als je zuvor. Ganz schwacher Auftritt, da bleibt nicht viel. Ordentliche Kohlensäure, anfangs mit angenehmer Süße, am Ende eine ganz leichte Verbesserung, aber insgesamt dennoch überhaupt nicht mein Fall. 2/10.