Das Bier habe ich eigentlich nur gekauft, weil ich es für ein Rezept brauchte. Was aus dem Rezept geworden ist, kann ich nicht mehr nachstellen, aber das Bier habe ich gerade im Kühlschrank entdeckt, also wird es nun einem weit edleren Zweck zugeführt und für mein Blog getestet. 6,6% hat es unter der Haube. Laut Flasche ist es mit einem delikaten Geschmack ausgestattet, mit Lichtreflexen, die ich vermutlich nicht ausreichend wahrnehmen werde, da es bereits ein bisschen dunkel ist, und Vanille- und Nelkennoten.
Farbe: Eine leichte Bernsteinfarbe, dezent rötlich, aber insgesamt doch eher gelb, so würde ich es beschreiben.
Geruch: Oha, riecht wie ein Hefeweizen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Ziemlich bananig-fruchtig, diese belgische Spezialität.
Schaum: Eine schöne, feinporige, weiche Schaumkrone. Ich habe nichts zu bemängeln.
Einstieg: Wow, super prickelnd, bereits recht hefig und schwer. Etwas likörig, was nicht untypisch ist für ein Bier diesen Alkoholgehalts.
Auf der Zunge: Das schwere, likörige Gefühl bleibt leider bestehen. Die Hefenoten sind dominant. Vanille schmecke ich nicht, Nelke aber schon. Sehr säuerlich, fast ein bisschen ätzend. Hintergründig sind auch feine Malzaromen vorhanden, die aber von der Hefe zu stark überlagert werden. Sämig, fruchtig, ölig und süßlich, ohne aber die Vollmundigkeit mancher Weißbiere zu erreichen.
Abgang: Hier etwas leichter, aber diese penetrante Hefe ist mir irgendwie zu viel des Guten. Darunter leidet die Süffigkeit.
Fazit: Ich mag ja obergärige Biere, ich mag Hefeweizen, aber man kann es mit der Hefe auch übertreiben und das tut das Leffe Blonde in meinen Augen. Es ist ganz sicher kein schlechtes Bier. Es hebt sich für ein industriell hergestelltes Bier eher positiv von anderen ab, aber so richtig begeistern kann es mich auch nicht. Dazu ist es letztlich zu unausgewogen. Trinkbar ja, aber ich denke beim nächsten Mal verwende ich es dann doch eher zum Kochen. 6,5/10.