Die Privatbrauerei Schwerter aus Meißen braut verschiedene Biersorten und versorgt damit meinen Getränkemarkt. Dabei fiel mir das sogenannte Rubin-Lager auf. Das klang interessant, schließlich soll die Farbe des Biers rubinrot sein. Ich musste es einfach ausprobieren.
Farbe: Und tatsächlich: ein für ein Bier wirklich außergewöhnliches Rot!
Geruch: Fruchtig, feinherb und süßlich.
Schaum: Erst dachte ich, dass sich gar kein Schaum bildet. Daraus wurde auch keine üppige Schaukrone, aber was schließlich im Glas entstand, blieb stabil und längere Zeit erhalten.
Einstieg: Es beginnt auch feinherb und süßlich. Sehr prickelnd.
Auf der Zunge: Schaumig! Weiterhin feinherb und prickelnd, aber fruchtig ist es nicht. Erstaunlicherweise erinnert es mich geschmacklich etwas an Bockbier. Interessant, immerhin handelt es sich hier um ein Lager mit 4,7%. Vollmundig wie manches Starkbier ist es aber nicht. Laut Flasche soll es mild schmecken. Das kann ich allerdings nicht nachvollziehen, für mich schmeckt es ziemlich “stark” und sehr hopfig. So richtig ausgewogen ist das Verhältnis zwischen Hopfen und Malz auch nicht.
Abgang: Ziemlich herb und bitterhopfig. Trockener Abgang, der nicht lang nachhängt.
Fazit: Wieder ein schwieriges Urteil. Einerseits ist es ein sehr interessantes Bier, andererseits geschmacklich aber doch nur solide, ohne besondere Stärken oder Schwächen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Lagerbieren, ist es auch nicht sonderlich süffig, dafür ist es mir phasenweise zu bitter. Eher ein Aperitif mit seinem dominanten Hopfengeschmack. Große Abwechslung gibt’s beim Austrinken dann auch nicht mehr. Geschmacklich bleibt es gleich. Etwas mehr Verfeinerung würde dem unausgewogenen Charakter gut tun. Daher: Nicht das Bier, das einen den gesamten Abend begleitet, aber: Probieren sollte man es schon mal. 6,5/10.