Pressecker Drachenseidla

Pressecker Drachenseidla

von: Bierblog

erstellt am: 14.07.2021

Schübel Bräu beschert mir ein Drachenseidla. Was ist das? Laut Flasche ein unfiltriertes, bernsteinfarbenes Kellerbier, doch was hat es mit dem Drachen auf sich? Die Brauerei Website läuft offenbar mit einer veralteten Joomla Version, die vom Webserver nicht mehr unterstützt wird (ich kenne den Schmerz und fühle mit euch) und daher muss ich die Wayback Machine bemühen. Deren Snapshot verrät leider auch nicht mehr als die Flasche. Ich bleibe also im Unklaren darüber, wie ich diesen Drachen zu nehmen habe.

Pressecker Drachenseidla

Farbe: Das ist schon eine recht dunkle und rötliche Bernsteinfarbe. Naturtrüb stimmt und wenn ich mir die vielen aufsteigenden Bläschen ansehe, ist es auch mit einer guten Portion Kohlensäure gesegnet.

Geruch: Hefig, aber vor allem malzig. Karamell und Getreide geben sich die Klinke in die Hand. Das könnte süffig werden.

Schaum: Solide, semistabile Schaumkrone, wobei sie für ein Kellerbier echt gut ist. Insgesamt aber zu grobporig.

Einstieg: Für ein fränkisches Kellerbier sehr prickelnd. Danach direkt malzsüß und angenehm weich. Der Brotgeschmack kommt sicher auch gleich.

Auf der Zunge: Ja, da ist er schon. Willkommen in meinem Gaumen. Es wird jetzt übrigens etwas herber und manche Geschmacksnuance in diesem Potpourri könnte glatt von Röstmalz stammen. Im vorderen Gaumenbereich kommt es mir vollmundiger vor als im hinteren. Dort nimmt die Bitterkeit an Stärke zu und das sonst süßlich-brotige Aroma verliert an Schlagkraft. Der Trunk wirkt trotzdem durchgehend wie ein Brotzeitbier.

Abgang: Trockener Abgang, immer noch etwas bitter, aber ohne zu nerven. Für mich süffig, weil die Gesamtkomposition gut, wenn auch nicht perfekt ausfällt.

Fazit: Ein sehr gutes Kellerbier, das vielleicht etwas weniger herb sein sollte. Das könnte die Süffigkeit noch erhöhen. Andererseits ist es, so wie es jetzt ist, ein guter Durstlöscher und trotz der dezenten Kritik ein empfehlenswertes Trinkvergnügen. Außerdem weiß man nie, ob eine Veränderung des Geschmacksprofils am Ende mehr schadet, als nützt oder sogar die Intention der Brauer untergräbt. Auf fackelntragende Demonstranten im Hof kann ich verzichten. Alles gut. 8/10.

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