Rothaus ist mir als Brauerei (sogar eine Staatsbrauerei!) noch neu und ein Bier, das den Namen “Eiszäpfle” trägt, weckt immerhin meine Neugier, da ich schon gern wüsste, wie es zu eben diesem Namen kommt. Besonders kalte Vergärung vielleicht? Fragen wir mal die Flasche:
Kristallklares, weiches Brauwasser aus 7 Quellen in 1000 m Höhe, Qualitätsmalz aus der Region und deutscher Aromahopfen aus Tettnang und der Hallertau machen Rothaus-Bier so wohlschmeckend.
Nun, das beantwortet zumindest die Frage nach der Vergärung nicht, also versuche ich es nochmal mit der Website der Brauerei:
Hier stellen wir euch das Rothaus Eiszäpfle vor. Bestes Gerstenmalz aus Süddeutschland, quellfrisches Brauwasser sowie der berühmte Aromahopfen aus Tettnang und der Hallertau prägen den vollmundigen Geschmack dieses Bieres. Dabei sorgen eine höhere Stammwürze und eine eher milde Hopfung für die markante, malzbetonte Note.
Ebenfalls zu erwähnen ist die Bezeichnung “Märzen”. Biere dieser Brauart werden traditionell stärker eingebraut, da nur in den Monaten von September bis April gebraut werden durfte. Somit wurde im März ein länger haltbares Bier hergestellt, das somit auch die fünf Monate ohne Brauprozess überdauerte.
Soso, ein Märzen also. Damit kann ich was anfangen. Dann wird es wohl den Namen eher von den Eiskellern haben, in denen man Märzenbiere früher lagern musste.

Farbe: Ein helles, goldenes, glanzfein filtriertes Bier. Sieht gut aus - sieht professionell aus. Könnte auch Pils oder Münchner Hell sein, rein von der Farbe.
Geruch: Und auch der Duft verströmt die Vibes von bayerischen Hellen. Vor allem malzig-süßlich, dezent brotig und auch zurückhaltend hopfenwürzig. Entwickelt in der Nase jetzt nichts Ausgefallenes.
Schaum: Davon gab es wenig und das Wenige war auch nur durchschnittlich stabil. Da ist noch Luft nach oben.
Einstieg: Prickelt gut und dann schmeckt es wirklich nach bayerischem Hellen oder Lager. Malzbetont stimmt, das ist es von der ersten Sekunde an. Hier weniger süß und deutlich getreidiger. Ordentlicher Beginn.
Auf der Zunge: Ein leichtes Bier, so viel kann man sagen und ein unspektakuläres dazu. Damit meine ich nicht, dass es schlecht ist. Es gehört nur nicht zu den sonderlich vollmundigen Hellen oder Märzenbieren, sondern taugt eher als Erfrischungsbier. Die Malznote legt nämlich nicht mehr zu, nimmt aber auch nicht ab. Hinzu stößt jetzt eine feinherbe Hopfennote, die gut abrundet.
Abgang: Trockener, süffiger Abtrunk, da nicht bitterer, sondern wieder etwas mehr Süße. Geht gut runter.
Fazit: Beileibe kein wässriges Bier, aber auch keine Geschmacksexplosion. Es ist wohl das, was die Werbung ein “ehrliches Bier” nennen würde. Kann man trinken, muss man aber nicht. 7/10.