Ist das zu glauben, dass ich noch nie Schneider Weisse im Blog hatte? Ich habe mir mal eine Flasche “Tap7” mitgenommen. Was es damit auf sich hat, möge jeder selbst ergoogeln. Jedenfalls passt es gut zur Weißbierwoche. Da es angeblich seit 1872 nach gleichem Rezept gebraut wird, erwarte ich ein ganz klassisches Weizen.
Farbe: Relativ dunkel finde ich, bernsteinfarben, das ins Rötliche geht (Achtung: das Foto täuscht, dank Blitz).
Geruch: Bananig-hefig, außerdem hintergründig auch ein paar andere Fruchtnoten am Start. Ganz klassisch.
Schaum: Weizentypisch eine enorm kräftige, stabile, schnell steigende, ewig währende Schaumkrone. Feinporig und einfach schön.
Einstieg: Prickelnd, fruchtig, zart. Die Fruchtaromen dominieren schon hier alles, dazu eine herrliche Süße, die es fast wie einen Saft anmuten lässt.
Auf der Zunge: Schaumig-cremiger Körper, interessanter Weise schmeckt das Weißbier weniger nach Banane und eher nach Erdbeeren und Trauben. Das Hefige hält sich vornehm im Hintergrund, wodurch geschmacklich eine stimmige Gesamtkomposition entsteht. Allerdings ist das Bier etwas weniger spritzig als andere Weißbiere, erfrischend ist es trotzdem.
Abgang: Nun tritt die Hefe sehr viel deutlicher zu Tage, überlagert das restliche Aroma und macht das Bier fast ein bisschen herb. Süffig bleibt es nichtsdestotrotz. Ölig geht es den Rachen hinunter.
Fazit: Ein wirklich sehr gutes Weißbier wie ich finde. Vielleicht könnte der Geschmack noch eine Spur kräftiger sein, die Kohlensäure noch ein wenig prickelnder, aber ich jammere mal wieder auf sehr hohem Niveau. Natürlich ist es ein typisches Weizen, ergo, wer kein Hefeweizen mag, wird auch dieses nicht mögen. Ich allerdings habe hier ein äußerst gelungenes Exemplar seiner Gattung verkosten dürfen, dessen unbedeutende Schwächen kaum ins Gewicht fallen. 9/10.