Ein Kellerbier darf in der Störtebeker Woche hier im Blog natürlich nicht fehlen und wieder einmal bietet die Flasche mir eine Fülle an Informationen:
“Keller-Bier 1402 ist ein naturbelassenes, untergäriges Kellerbier nach Pilsener Brauart, mit Stammwürze 11,1%. Genusstemperatur 10°C. Alkoholgehalt: 4,8%. Helle und leichte Braumalze lassen die strohgoldene Farbe und das weiche Mundgefühl entstehen. Kalte Gärung sorgt für feine Kohlensäure und den trockenen Trunk. Elegante Hopfung mit den Sorten Select, Smaragd, Perle und Mandarina Bavaria verleiht den zarten Duft nach Kräutern und Blumen sowie die ausgeglichene Herbe.”
Also ein fancy Superbier. Ich kann somit kein rötliches, vollmundiges Kellerbier erwarten, sondern eher was leichtes, frisches, in der Nähe von Pils. Kann gut sein, kann auch gewaltig schiefgehen.

Farbe: Sieht auf dem Foto dunkler aus, als es ist. Strohgolden würde ich es aber auch nicht nennen. Eher schon Richtung Bernsteingold. Leicht trüb.
Geruch: Ob es nun nach Blumen und Kräutern riecht, vermag ich nicht zu sagen. Für mich eher malzig, minimal fruchtig und hopfig-würzig.
Schaum: Feinporige Schaumkrone, mit ein paar größeren Löchern in der Mitte. Insgesamt aber recht stabil.
Einstieg: Prickelt schön an der Zungenspitze, weich im Antrunk, Malz und Frucht spielen gekonnt miteinander. Im Hintergrund eine leichte Herbe.
Auf der Zunge: Frisch und leicht ist es, das stimmt, die Herbe nimmt etwas zu, bleibt aber in der Tat ausgeglichen, drängt sich nicht zu sehr auf. Die Aromen werden intensiver, vor allem das Malz, der Geschmack wird reichhaltiger, voller. Die Frucht beinhaltet nun leichte Zitrusnoten, mit etwas Grapefruiteinschlag. Nicht ganz mein Ding, aber auch nicht nervig.
Abgang: Trocken, hopfenblumig, etwas herber. Nicht absolut süffig, aber auch hier kommt noch mal etwas “Brotiges”, was ich ganz gern mag.
Fazit: Da hat die Flasche ja gar nicht gelogen. Ich finde hier ein geschmackliches interessantes und ausgeglichenes Bier vor, das glücklicherweise nicht zu sehr nach typischem Pils schmeckt. Im Gegenteil, es bietet deutlich mehr Aromen, die die meiste Zeit recht gut harmonieren und nur kleine Schwächephasen haben. 8/10.