Veltins Pilsener

Veltins Pilsener

von: Bierblog

erstellt am: 17.10.2022

Veltins, eine weitere von diesen gesichtslosen Großbrauereien? Ein bisschen sicher schon, doch ab und an kommt von dort immerhin mal eine neue Sorte. Sie probieren was aus. Heute ist es dann trotzdem ihr Klassiker bei mir im Test: Veltins Pilsener. Immerhin starte ich damit meine zweite Industriepilswoche. Meine Erwartungen sind ehrlich gesagt sehr niedrig, wie bei allen industriell gebrauten Pilsbieren, aber wie immer lasse ich mich gern überraschen, zumal ich dieses Pils tatsächlich noch nie im Leben getrunken habe.

Was ich auch gut finde: Im Gegensatz zu manch anderen Brauereien, ist Veltins sich nicht zu schade, den eigenen Dauerbrenner auch etwas anzupreisen:

Schon vor dem Genuss des frischen VELTINS Pilseners sticht dem qualitätsbewussten Verbraucher das hell glänzende Gold des Premium-Produktes ins Auge. Der Duft verspricht ein erfrischendes und geschmackvolles Erlebnis und erinnert an frisches Heu, während eine leichte Kräuternote wahrnehmbar ist. Auch ein leichtes Zitrusaroma und eine etwas nussige Note machen Lust auf den Geschmackstest. Im Antrunk vernimmt man zunächst den spritzigen Charakter sowie den weichen und eleganten Körper des hellen Bieres. Die Bittere wird als sehr angenehm wahrgenommen und harmonisiert perfekt mit der spritzigen Erfrischung. Das Bier ist im Nachklang harmonisch und wird durch eine leichte Herbe charakterisiert.

Viel Text für relativ wenig Inhalt, aber das kennt man ja auch von allvoll.de. Ich bin jedenfalls gespannt, ob es genug all dieser Aromen zu schmecken gibt, um dieses Pils tatsächlich so spannend zu machen, wie es die Beschreibung behauptet.

Veltins Pilsener

Farbe: Das mit der hellen Farbe war immerhin nicht gelogen, aber dieses Kriterium erfüllen ja alle Industriebiere. Da läuft das ja nicht wie bei mir, wo ich aus Versehen das falsche Malz in den Kessel haue und ein Braunpils rausbekomme.

Geruch: Das mit dem Heu im Duft stimmt, es riecht eben vor allem hopfig-grasig. Kräuter lasse ich auch durchgehen. Nuss und Zitrus bemerke ich nicht, nur die typisch brotigen Malznoten, was ja alles andere als schlecht ist. Vom Geruch her hat es anderen Industrie-Pilsenern was voraus.

Schaum: Anfangs dachte ich, dass der Schaum sich positiv abheben könnte, am Ende jedoch weder wirklich stabil, noch sonst irgendwie besonders. Durchschnitt.

Einstieg: Es geht definitiv spritzig los, außerdem ziemlich malzig-süß. Richtig zuckrig sogar. Könnte an dieser Stelle auch ein etwas süß geratenes Münchner Hell sein. Weich und elegant? Kann ich noch nicht sagen.

Auf der Zunge: Das Bier wird bereits herber, der Hopfen übernimmt das Kommando. Das kontert zwar einerseits die etwas zu aufdringliche Süße, andererseits übertönt es aber auch sonst den gesamten Malzkörper, der, wie mir jetzt bewusst wird, nicht sonderlich ausgeprägt ist. Perfekte Harmonie stelle ich mir da anders vor. Außerdem ahne ich bereits, dass die Bittere hier nicht Halt macht.

Abgang: So ist es dann auch. Ein richtig schöner Schluck Hustensaft im Abtrunk. Zu herb, zu sehr wie Gebirgskräuter. Gar nicht mein Fall. Da gibt es bessere Möglichkeiten zur Hopfung, insbesondere wenn man einen harmonischen Nachklang will.

Fazit: Tja ja, das Veltins kann sich nur am Anfang ein wenig vor andere Industriebiere drängen, später ist es eigentlich ein ebenso wässriger Bittersaft wie der Rest. 4/10, denn ein paar Ansätze sind ja da.

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