Vier Vogel Pils

Vier Vogel Pils

von: Bierblog

erstellt am: 14.04.2016

Es gibt Biere, hinter denen sich eine interessante Geschichte verbirgt und so verhält es sich mit dem heutigen Testobjekt: Dem Vier Vogel Pils aus Dresden. Dieses entstand nämlich gar nicht in deutschen Landen, sondern in Südamerika. Ein paar Studenten besuchten anno 2012 das wunderschöne Kolumbien, ein Land, dem ich mich durch einige Reisen ebenfalls sehr verbunden fühle. Und sie hatten das gleiche Problem, wie auch ich schon: Einen Mangel an gutem Bier. Die meisten Biersorten werden in Kolumbien in ein und derselben Brauerei hergestellt und schmecken nicht selten ziemlich dünn und fad.

Im Gegensatz zu mir hatten die Dresdner Studenten jedoch das Glück einen Exildeutschen kennen zu lernen, der obendrein auch noch eine eigene kleine Brauerei in Kolumbien besaß. Daraufhin entstand nun eben jenes Vier Vogel Pils, das auch heute auf meinem Tisch steht und bereits den Kolumbianern hervorragend geschmeckt haben soll. Letzteres war wohl auch der Grund, warum diese Biersorte inzwischen auch in Regelmäßigkeit in Sachsen gebraut und ausgeschenkt wird. Die spannende Frage ist nun: Wie kommt es bei mir an, der ich eher kein Pilsfan bin? Lasset die Trinktestspiele beginnen…

Update: Wie es scheint, ist die ganze Story eher gut präsentiertes Marketing. Wer sich fragt, wie ich darauf komme, der lese bitte den Abschnitt “Kein Craft Beer aus Dresden-Neustadt?” auf www.obergaerig.de.

Vier Vogel Pils

Farbe: Hellblond bis Goldgelb.

Geruch: Leicht malzig, leicht fruchtig und ziemlich hopfig. Das könnte jetzt spannend werden.

Schaum: Beim Eingießen sehr schnell steigend, feinporig, hält sich gut und stabil.

Einstieg: Sehr frisch, umschmeichelt die Zunge. Für ein Pils ziemlich mild und ein bisschen fruchtig.

Auf der Zunge: Gutes Kohlensäureverhältnis, schön spritzig. Jetzt etwas herber, aber für ein Pils immer noch mild. Die Fruchtigkeit bleibt, wirkt zitronig. Ein durchaus leichtes Bier, d.h. nicht total aromatisch oder vollmundig, eher etwas dünn. Die kolumbianischen Pilssorten schlägt es in puncto Geschmack aber deutlich. Süffig ist es jedenfalls, da die Hopfenbittere nicht zu stark ausgeprägt ist. Ich glaube jedoch, dass es im Sommer zum Grillen noch wesentlich besser schmeckt. Wenn man bedenkt, dass es ja auch im eher wärmeren Südamerika entstanden ist, wäre das kein Wunder.

Abgang: Jetzt schmecke ich noch ein wenig Malzsüße, die länger nachhängt, ganz zum Schluss noch mal hopfig und zitronig.

Fazit: Also dafür, dass es ein Pils ist, gefällt es mir außerordentlich gut! Wäre es noch etwas abgerundeter und vollmundiger im Geschmack, würde es mir noch außerordentlicher gefallen. Man hat ein bisschen das Gefühl, dass die verschiedenen Geschmäcker sehr abrupt aufeinander folgen. Dadurch wirkt es natürlich nicht ganz homogen, sondern etwas unausgeglichen, andererseits ist es schon ein kleines Abenteuer … wie Kolumbien! In dem Sinne passt es. Ein sympathisches Bier, das direkt Fernweh bei mir verursacht. Ich werde es sicher nicht jede Woche trinken, aber es überzeugt mich durchaus hin und wieder auch mal zu einem naturtrüben Pils aus dem Craft Beer Regal zu greifen. 7/10 würde ich spontan sagen, aber es sind 8/10, weil es ein Pils ist und mir tatsächlich schmeckt. :-)

 

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