Walkürentrunk

Walkürentrunk

von: Bierblog

erstellt am: 26.09.2022

Walkürentrunk. Das Bier aus Bayreuth. Eine Flasche mit, sagen wir mal interessantem, Etikett. An sich hätte ein Bier, das so einen Namen trägt, ja auch einer nördlicheren Brauerei stammen können, aber dieses ist nach Richard Wagners großer Oper benannt. Solange ein gutes Gebräu dabei rauskommt, soll es mir egal sein.

Bier und Richard Wagner, das ist Bayreuth in Reinkultur. Der große Komponist wusste den Trank der Götter stets zu schätzen. In diesem Sinne präsentieren wir: den

WALKÜRENTRUNK

Ein Bier, bernsteinfarben und in bester Glenk-Tradition seit 1852 - einzigartig und kunstvoll gebraut. Der argentinische Maler Mariano Rinaldi Goñi hat in dem ihm eigenen Stil exclusiv für diesen Trunk eine Walküre auf das Etikett gezaubert, um die Wertigkeit dieses Bieres zu unterstreichen. Lassen Sie sich das wahrlich heldenhafte Getränk einfach nur schmecken. Wohl bekomm’s!

Da fragt man sich schon, was so einzigartig und kunstvoll am Brauprozess der Brauerei Glenk ist (Marketing-Alarm!). Die Anekdote mit dem argentinischen Maler ist jedoch klasse.

Walkürentrunk

Farbe: Also bernsteinfarben ist es schon mal nicht. Sieht für mich eher korngelb aus, wie bei einem Hellen oder Pils. Gut filtriert ist es auch.

Geruch: Es riecht ein bisschen nach feuchtem Heu, Malze sind auch vorhanden, aber insgesamt geht gar kein so starker Duft von diesem Bier aus.

Schaum: Die Schaumkrone ist solide, semi-stabil. Nach oben hin ziemlich grobporig, aber das, was im Glas verbleibt, ist feinporig bis cremig und wird durch die sichtbare Kohlensäure gefüttert.

Einstieg: Prickelt natürlich ungemein, dann folgt sofort Süße, die gar nicht so zum Heugeruch passen will. Das ist wirklich eine seltsame Diskrepanz zwischen Nase und Mund. Auf jeden Fall aber ein lockerer Aufgalopp, der ein schlankes Bier erahnen lässt (die Indizien waren ja vorher schon da, ich weiß).

Auf der Zunge: Trotz der Kohlensäure ein insgesamt weiches, aber natürlich erfrischend spritziges Mundgefühl. Es bleibt süßlich, aber die getreidigen, brotigen Aromen nehmen jetzt zu, was mir gut gefällt, aber ruhig noch intensiver, noch vollmundiger ausfallen dürfte. Insgesamt erinnert es mich jedenfalls stark an ein typisches Bayerisch Hell, nur etwas schwachbrüstiger.

Abgang: Jetzt darf sogar der Hopfen noch mal zeigen, was er kann. Eine minimale Bittere und Würzigkeit rundet das Geschmacksprofil dieses Trunks ab und sorgt für ein süffiges Finish.

Fazit: Schwierig, so großartig, wie die Flasche sich selbst beschreibt, ist sie gar nicht, denn der Walkürentrunk hebt sich nicht weiter von typischen Hellen aus Bayern ab. Da ich typische Helle aus Bayern jedoch sehr mag, ist es auch kaum möglich, das Bier schlecht zu bewerten. Ein paar Schwächen hat es aber schon. 6,5/10.

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