Zünftiges Wirtshausbier

Zünftiges Wirtshausbier

von: Bierblog

erstellt am: 28.07.2021

Eine Bierflasche mit einem wunderschönen Etikett. Ich hoffe ihr Inhalt kann das Niveau halten. Die Privatbrauerei Hösl stellt dieses zünftige Wirtshausbier her und ich frage mich, wann es wohl hier mal wieder zünftig in Wirtshäusern zugehen wird. Was erfahren wir über dieses Bier?

Das “Zünftige Wirtshausbier” führt uns zurück in die Zeit, in der Geselligkeit und Gedankenaustausch noch in den Wirtsstuben gepflegt wurden. Vom Frühschoppen bis in die Abendstunden trafen sich dort die Bürger zur Brotzeit, dazu genoss man das aus dem Holzfass frisch gezapfte, schmackhafte “Zünftige Wirtshausbier”.

Um welche Sorte es sich handelt, dazu gibt es keine Informationen. Ich tippe auf ein Helles.

Zünftiges Wirtshausbier

Farbe: Bingo. Natürlich weiß ich jetzt noch nicht welche Sorte helles Bier dies ist, aber da es aus Bayern kommt und zur Brotzeit getrunken wurde, wird es wohl a Bayerisch Hell sein. Gut filtriert jedenfalls. Offenbar wenig Kohlensäure, denn es perlt nur wenig.

Geruch: Es riecht stark hopfig-würzig, fast wie Gras (ihr wisst schon, welches). Ein stark gehopftes Helles könnte doch ein Pils sein, oder?. Auch der seichte Malzduft passt zu dieser Annahme.

Schaum: Anfangs schäumt es immens, der Schaum löst sich dann aber auch genauso schnell wieder auf, wie er mein Glas zu füllen versuchte.

Einstieg: Ein bisschen prickeln gibt es doch. Dazu viel Malzsüße und hmm, ja, mehr irgendwie noch nicht. Karamell über alles. Der Hopfen, der so stark roch, ist geschmacklich bislang nicht wahrnehmbar.

Auf der Zunge: Dafür spürt man ihn jetzt und er verleiht dem Bier eine beinahe feinherbe Note, dann aber doch irgendwie nicht. Dafür jetzt säuerlicher und weniger süß. Vom Aroma her aber durchgehend nichtssagend. Klar, ich habe kein vollmundiges Geschmackswunder erwartet, aber es schafft es nicht mal, mir ein “O, wie erfrischend” abzuringen. Eher denke ich mir: “O, irgendwie wässrig.”

Abgang: Jetzt wird es…wie soll ich es beschreiben…medizinisch? Chemisch? Jedenfalls kein süffiger Abtrunk. Für ein Helles zu bitter. Für ein Pils nicht bitter genug. Irgendwas dazwischen.

Fazit: Man merkt es schon, es ist nicht so mein Fall. Alles, was in diesem Bier einen vielversprechenden Beginn hat, stirbt zu schnell wieder ab. Für mich kein zünftiges Wirtshausbier sondern ein unterdurchschnittliches, unangenehm schmeckendes Helles. Mag sein, dass hier mal versucht wurde, ein Pils mit einem Hellen zu kreuzen. Für mich hat das Experiment nicht funktioniert. Ein paar Gnadenpünktchen für das tolle Etikett, den intensiven Geruch, die gut gelungene Farbe und einen Antrunk, der halbwegs okay war. Der Rest gefällt mir gar nicht. Vielleicht war es ja auch das Glyphosat, von dem immer alle reden. 3,5/10.

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