Bitter 42

Bitter 42

von: Bierblog

erstellt am: 09.06.2023

Nachdem die Brauerei Rittmayer, mich beim letzten Test erstmals nicht überzeugen konnte, habe ich heute das nächste Bier von dort in der Hand, das mir Schwierigkeiten machen könnte. “Bitter 42 - Die endgültige Antwort auf die Frage nach dem wahren Pils”. Wenn das Wort “bitter” schon im Namen vorkommt, kann ich mich sicher auf was gefasst machen. Ob 42 für die IBU steht? Vielleicht weiß die Website der Brauerei mehr:

Handwerklich eingebraut mit großen Mengen Aromahopfen. Harmonisch abgerundet durch elegante, lange Bitteraromen und feine Frische. 42 Bittereinheiten für alle Aromahopfen-Nerds. Gebraut nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516. Ausgewogen und rund, regt zum Weitertrinken an.

Also ja. IBU 42. Na da geht noch mehr. Das lässt sich aushalten. Ich freue mich auf ein aromatisches Pilsner.

Bitter 42

Farbe: Ansehnliche gelbe Farbe, aber kein total sattes Goldgelb. Dafür leicht getrübt, was ich ja stets sympathisch finde. Hefe ist eben oft ein gutes Mittel zur geschmacklichen Abrundung.

Geruch: Es riecht gar nicht so hopfig wie ich es mir vorgestellt hatte - für mich halten sich Malz und Hopfen noch die Waage. Das Malz mit so einem angedeuteten Karamellduft, der Hopfen eher wie Gras oder Heu und minimal fruchtig. Wirkt erstmal klassisch.

Schaum: Der Schaum ist solide, entwickelt sich beim Eingießen größtenteils feinporig und stabil. Nach dem unvermeidlichen Rückzug verbleiben dann auch genug Reste im Glas, damit die Optik weiterhin ansprechend bleibt.

Einstieg: Erfrischend und spritzig, d.h. hier ist ordentlich Kohlensäure am Start. Danach leicht keksig und süß - das Malz darf sich zeigen. Aber: Man merkt bereits, dass hier ein paar Bittereinheiten unter der Haube schlummern, denn es beginnt schon früh im Antrunk feinherb zu werden.

Auf der Zunge: In meinen Augen ist das hier eine ganz traditionelle Pils-Geschichte. Könnte so auch im Norden zu finden sein. Malzsüße, eine leichte Brotigkeit und eine in Teilen medizinische Bittere geben sich hier ein Stelldichein. Tatsächlich setzt sich aber nichts davon singulär durch, was wohl bedeutet, dass die Flasche nicht lügt. Ausgewogen ist es. Auf die medizinischen Komponenten, die meines Erachtens nach von der Hefe noch unterstrichen werden, könnte ich trotzdem verzichten. Auf jeden Fall aber erfrischend und leicht.

Abgang: Der Abtrunk ist eine interessante Geschichte. Zuerst schlägt die Bittere voll zu, lässt aber relativ schnell wieder nach. Sie kratzt nicht im Hals, hängt nicht im Rachen nach. Stattdessen kommt das Malz noch einmal gut durch und macht die ganze Sache beinahe süffig. Ganz süffig finde ich bittere Biere ja nie, aber dieses hier lässt sich definitiv besser weitertrinken als der Name es vermuten lässt.

Fazit: Ein ordentliches Pils, jeder Pils-Freund wird damit seine Freude haben. Wer hingegen nicht so sehr auf die Sorte steht, wird auch durch dieses Bier nicht bekehrt. Wer Pilsner aber nur aus Industriebrauereien kennt, sollte das Bitter 42 ruhig mal versuchen. Mich spricht auf jeden Fall die handwerkliche Qualität des Erzeugnisses an. 7/10.

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