Eschenbacher Edel-Märzen

Eschenbacher Edel-Märzen

von: Bierblog

erstellt am: 31.03.2022

Eschenbacher hatte ich schon einmal, den Frankentrunk und den hellen Urtyp nämlich. Heute ist es das Edel-Märzen, das den diesjährigen März abschließen soll und die Flasche rät mir, das Leben zu genießen. Nichts anderes habe ich vor, mit diesem Premiumbier. Zum Glück hat auch das Etikett auf der Rückseite noch etwas mitzuteilen:

Umweltbewußtes, handwerkliches Brauen in einer der modernst eingerichteten Braustätten Deutschlands, so präsentiert sich die Eschenbacher Privatbrauerei in 250-jähriger Tradition.

Das würzige Eschenbacher Edel-Märzen wird nach dem Reinheitsgebot gebraut, unter Verwendung ausgewählter Rohstoffe höchster Qualität, das schmeckt man!

Handwerkliches Brauen in einer modernen Brauerei? Klingt ja zu urig, um wahr zu sein. Auch sonst ein reiner Werbetext. Welche Brauerei würde schon zugeben, dass sie zusammengewürfelte Zutaten minderer Qualität verwendet?

Mal schauen, was das würzige Bier tatsächlich zu bieten hat.

Eschenbacher Edel-Märzen

Farbe: Bernsteinfarben, ganz klassisch für ein Märzen. Ich kann mich gerade nicht entscheiden, ob das Bier filtriert ist, da es doch eine leichte Trübung aufweist.

Geruch: Beim Einfüllen bekam ich so einen Hauch von Champignons ab. Der ist jetzt verschwunden. Stattdessen absolut (röst)malzbetont. Karamellig, brotig, honigartig.

Schaum: Geht gut nach oben beim Eingießen, bleibt aber nicht lange dort. Wer hoch fliegt, fällt umso tiefer.

Einstieg: Nur ein leichtes Kribbeln, das da die Zunge umspielt. Dazu gesellt sich eben die Malzsüße. Hat was von Trauben (es gibt eine Spur Säuerlichkeit im Geschmack), Nuss und eben viel Karamell. Dahinter lässt sich nur erahnen, was noch kommen mag. Vielleicht ein bisschen Bitterhopfen?

Auf der Zunge: Brot, Brot und nochmals Brot. Flüssiges Mischbrot kommt dem nahe, was ich hier schmecke, doch auch die Säuerlichkeit geht nicht weg. Die Trauben wollen bleiben und dadurch wirkt die Komposition nicht absolut stimmig. Erinnert mich an diese Nussschokolade mit Traubenzucker, die es mal gab oder evtl. noch gibt. Ansonsten viel sämiger als im Antrunk.

Abgang: Pumpernickel. Mehr Brot, weniger Traube. Dafür jetzt etwas likörig und ölig. Gut, Märzen sind ja öfter mal etwas stärker. Der Bitterhopfen fällt übrigens aus. Süffig? Größtenteils ja.

Fazit: Wohin stecke ich nun dieses Bier. Es hat auf jeden Fall viel Fränkisches an sich und könnte anderswo genauso als Kellerbier gelabelt werden. Für ein Märzen fehlt ein bisschen der herbe Konter zur Süße. Dafür gibt es Traube, bei der ich mich frage, ob sie vielleicht durch den Hopfen verursacht wurde. Hundertprozentig passt das nicht zusammen, aber ein Siebzigprozent-Bier ist doch auch nicht verkehrt oder? Heißt: 7/10.

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