Gleich das nächste Helle hinterher und es zieht aus, um die Ehre der hellen Biere zu retten, nach dem gestrigen Reinfall. Unfiltriert. Von Hand gebraut und abgefüllt. Ist ja nicht mein erstes Bierchen aus Bautzen und ich traue ihnen dort durchaus zu, mir ein Helles zu präsentieren, das mir gefällt. Süffig soll es laut Flasche sein und wer mag es nicht süffig?
Farbe: Zitronengelb und in der Tat wunderbar trüb. Ich spüre schon das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Geruch: Riecht ein wenig nach Pale Ale. Fruchtig, zitronig und auch ein bisschen herb. Das könnte interessant werden.
Schaum: Eine weiße, feinporige und stabile Schaumkrone. Sehr hübsch anzuschauen.
Einstieg: Zitronig ist es auch an der Zungenspitze. Außerdem prickelnd und erfrischend. Auf der Flasche stand was von “ideal für den Sommer”. Mich deucht, es stimmt. Ein etwas weizenbrotiger Malzcharakter kommt hinzu.
Auf der Zunge: Dezent herber. Es schmeckt übrigens nicht nach Pale Ale, auch wenn es fruchtig ist. Klingt komisch, ist aber so. Es erinnert mich im weitesten Sinne an das Vier Vogel Pils, auch wenn die Zitrusnote hier dominanter und hervorstechender ist. Das Malz tritt nun deutlicher zutage und erzeugt ein angenehm weiches Mischbrotaroma, Mischbrot mit Zitronenaufstrich. Nicht direkt vollmundig, dafür ist es zu leicht, dafür aber spritzig und ein wahrer Durstlöscher.
Abgang: Es wird nicht bitter. Weicher Abgang, es geht ganz leicht den Hals herunter, ohne, dass sich einem alles zusammenzieht. Gut hingekriegt, liebe Brauer.
Fazit: Ein bisschen kräftiger dürfte der Geschmack ruhig noch sein. Ansonsten ist dies aber ein Helles nach meinem Geschmack, denn es wirkt eben mal nicht wie das typisch bayerische Helle, wo die eine Sorte mehr und die andere weniger gleich einem wässrigen Malz-Smoothie ist. Das Bier hat seinen eigenen Charakter und weiß über alle Phasen zu gefallen. 9/10.