Nachdem das Lammsbräu Zwickl ein echter Hit gewesen ist, mache ich nun meine Drohung wahr und teste die nächste Sorte. Heute im Programm: ein vielsprechendes Dunkles. Wie beim vorherigen Bier, konnte ich auf der Heimatseite des Bieres bereits eine Meinung zum Inhalt der Flasche entdecken.
Heinz Kühnlein, seines Zeichens Biersommelier, sagt:
Untergäriges Dunkelbier mit Geschmack nach Karamell und Zartbitterschokolade, weich und intensiv malzig abgerundet, mit einem milden Ausklang. Ein Bier mit samtig kastanienbrauner Optik und cremefarbenem Schaum.
Nicht schlecht, klingt, als würde ich es mögen. Immerhin habe ich vor einiger Zeit ein Altbier gebraut, das ähnliche Charakteristen aufwies. Na ja, außer vielleicht dem milden Ausklang.

Farbe: Kastanienbraun stimmt, Rehbraun würde ich auch gelten lassen. Schön anzusehen.
Geruch: Ja, da ist Karamell, da ist auch Zartbitterschokolade. Riecht außerdem etwas nussig, traubig und alkoholisch. Mit 5% Alkohol gehört es jedoch noch nicht zu den Starkbieren.
Schaum: Wie es zischt! Die Schaumkrone wird regelrecht nach oben gedrückt, bleibt dann aber gar nicht so stabil, wie ich erwartet hätte. Beige und cremig ist sie trotzdem.
Einstieg: Prickelnd und beinahe zuckrig. So süß! Das hätte ich nicht gedacht. Das Malz absolut dominant. Einen Schuss Sahne(schokolade) gibt es oben drauf.
Auf der Zunge: Die Kohlensäure verliert an Zugkraft, dafür wird der Geschmack etwas säuerlicher. Das Gesamtaroma ist weiterhin von Malzsüße geprägt. Hintergründig ist jetzt auch leichter Kaffee wahrnehmbar, aber schokoladig finde ich es nicht. Phasenweise kommt es mir jetzt ein bisschen schwachbrüstig vor, nicht direkt schal, aber nah dran. Ganz ausgeglichen ist das nicht.
Abgang: Deutlich herber und das lässt die Süffigkeit leiden. Direkt danach kommen noch etwas Säure und Süße. Beides hängt im Rachen nach. Die Komposition geht nun in Richtung Schwarzbrot.
Fazit: Ich weiß auch nicht. Es ist eines dieser Biere, die anders sein wollen und das auch klar zeigen. In dem Sinne: Mission erfüllt. Nur leider holt es mich nicht so richtig ab, vor allem im Vergleich mit dem brillanten Zwickl. Handwerklich lässt sich wenig am Trunk aussetzen, aber wenn der Gesamteindruck nicht so richtig passt, fallen mir auch die guten Noten immer schwer. Daher leicht darunter. 6,5/10 mit Tendenz zur 7. Da geht noch was.