Kaum zu glauben, aber mein letztes Bier aus der Brauerei Meister liegt schon beinahe zwei Jahre zurück. Damals war es ein Dunkles, heute ist es das Helle. Genau wie die letzte Flasche, bietet auch diese keinerlei Informationen zum Inhalt, also muss die Brauerei Website aushelfen:
Unser neuester Zuwachs in der Meister-Familie ist unser Helles. Braumeister Georg Meister braut das Helle nach eigener, neuer Rezeptur. Im Mai 2020 wurden die ersten Flaschen abgefüllt.
Auch das verrät mir nicht viel, aber gut, probiere ich es eben blind.

Farbe: Eine kräftig-gelbliche Farbe oder doch schon eher Bernstein? Es hat auf jeden Fall einen Anflug von Letzterem. Ganz leicht getrübt und darum einfach sympathisch.
Geruch: Es riecht natürlich malzig, aber nicht mal so süß wie man es hätte erwarten können, sondern auch hopfig-würzig und, wie ich finde, etwas nach Champignons. Da ich diesen Geruch nun doch schon in dem einen oder anderen Bier wahrgenommen habe, frage ich mich, ob das tatsöächlich ungewöhnlich oder Ergebnis von Bieralterung ist.
Schaum: Solide, aber weder besonders stark ausgeprägt, noch besonders dicht. Mittelporig und stetig sinkend.
Einstieg: Ziemlich prickelnd, zunächst süßlich, dann brotig-hopfig. Der Champignon-Geruch schmeckt zumindest nicht nach Champignon. Spüre ich da schon etwas Feinherbes?
Auf der Zunge: An sich so ähnlich wie bisher, nur kräftiger. Für ein Helles wirklich hopfenbetont, andere Helle rücken ja eher ihren Malzkörper in den Vordergrund. Der ist hier natürlich auch vorhanden und, ganz klassisch, schmeckt es wie flüssiges Brot. Trotzdem ein leichtes Trinkvergnügen. Herber als im Antrunk wird es erst in den hinteren Gaumenregionen, da ist der Hopfen mit Bergkräutern vergleichbar.
Abgang: Zum Glück wird es nicht bitterer, sondern bleibt süffig-brotig beim Abtrunk. Dennoch kann ich mich mit der Hopfensorte nicht ganz anfreunden.
Fazit: Ein ordentliches Helles, das lässt sich ohne Weiteres sagen. Ich würde es gern einmal mit einem anderen Hopfen probieren, aber das ist so subjektiv wie meine Wertung. 7/10.