Nach längerer Zeit gibt es mal wieder ein Bier von Tucher. Das Rotbier damals war nicht das stärkste, aber doch ziemlich gut. Wie schlägt sich ihr Helles? Das Etikett verspricht mir ein edles Lager, im Eichenfass gereift und ich bin gewillt, den Trunk auf Herz und Nieren zu testen (im übertragenen Sinne).
Farbe: Typischer könnte die Farbe nicht sein. Hellgelb, auch wenn das Foto es nicht exakt wiedergibt. Klar wie ein Sommerhimmel, nur nicht so blau.
Geruch: Betont würzig. Malzduft ist vorhanden, lässt sich aber ein bisschen von der großen Hopfenblume unterdrücken, die ihm Schatten spendet.
Schaum: Feinporig, schnell steigend, frisst sich den Glasrand entlang. Schön anzuschauen. Dürfte noch etwas länger bleiben, aber man will sich ja nicht immer nur beschweren.
Einstieg: Prickelnd und schon hier von süßlichem Geschmack. Der Hopfen, der so stark riecht, kommt hier noch nicht zur Geltung.
Auf der Zunge: Die pflaumige Süße bleibt, ist nun aber durch Hopfen veredelt. Es wird eine Spur herber und würziger. Dennoch ist es ein leichtes, erfrischendes Sommerbier. Im hinteren Gaumen deutet sich schon ein Mischbrotgeschmack an.
Abgang: Geschmacklich erinnert es mich an Rosinenbrot, jedenfalls während des trockenen Abtrunks. Durchaus süffig, denn an dieser Stelle ist die Kohlensäure dezenter. Das Aroma wird aber nicht jedem gefallen.
Fazit: Wir haben hier ein gutes Helles, mit einem etwas ungewohnten Geschmacksprofil. Teilweise wird es vielen zu süß geraten sein. Für mich war das in Ordnung, auch wenn ich keine Rosingen mag. Zu einem sehr guten oder gar außergewöhnlichen Hellen fehlen aber ein paar Prozente (nicht die alkoholischen). Es kann jedoch mit dem Rotbier mithalten. Ebenfalls 7,5/10.
PS: Dies hier ist der 273. Biertest im Blog. Der absolute Nullpunkt ist somit erreicht.