Eine Großbrauerei nach der anderen entdeckt die unfiltrierten, vollmundigen Biere für sich, so nun auch Franziskaner. Dabei ist schon das eine oder andere gute bei herumgekommen, leider auch manche … sagen wir schwächere Biere. Ich bin daher gespannt wie sich das heutige Franziskaner Kellerbier schlägt.
Die Flasche sagt: Vollmundig und unfiltriert. Direkt aus dem Lagerkeller (woher denn auch sonst?).
F
Farbe: Bernsteinfarben, unfiltriert sieht es aber nicht aus. Jedenfalls nicht völlig trüb.
Geruch: Schon beim Eingießen steigt mir ein charmanter, dezent-fruchtiger Geruch (geht Richtung Zitrone) in die Nase. Außerdem würzig und leicht malzig. Auffällig ist, dass sich kein Geruch wirklich aufdrängt.
Schaum: Welche stolze, formidable Schaumkrone, außen grob, innen fein. Sehr stabil, daran hat man einige Zeit seine Freude.
Einstieg: Angenehme Kohlensäure, leicht saftig, also fruchtig, dezente Würze bereits spürbar.
Auf der Zunge: Die Frucht wird nicht stärker, die Malzsüße übernimmt das Kommando. Hintergründige Bittere, ähnlich einer Grapefruit. Vordergründig würzig-aromatisch. Nicht ganz so vollmundig wie andere Kellerbiere. Sämiger Körper, leicht säuerlich. Die Kohlensäure prickelt etwas heftiger.
Abgang: Etwas mehr von der Grapefruitbittere, aber ich kann es aushalten. Wenn es runtergeht, schmeckt es dann eher nach Körnerbrötchen. Könnte aber süffiger sein.
Fazit: Schon ein solides, ordentliches Kellerbier finde ich. Es wird nun nicht der unangefochtene König seiner Zunft, aber es macht seine Sache besser als so manche direkte Brauereikonkurrenz. Vor allem gibt es richtiges Aroma, das die meiste Zeit schmackhaft bleibt. Seltsame Hopfenexperimente bleiben eher aus. Weniger von der Grapefruit und es bekäme noch einen Punkt mehr. So gibt es eine gute 7/10.