Lübzer Küsten Hell

Lübzer Küsten Hell

von: Bierblog

erstellt am: 14.08.2024

Die Performance meines Heimatbiers Lübzer ist hier im Blog mal gut, mal weniger gut, schade, dass es das Lübzer Landbier nicht mehr gibt, welches ich damals wirklich gut fand. Dafür habe ich nun eine neue Sorte entdeckt, ein Helles. Ich konnte schon allein aus Neugier nicht widerstehen, denn könnte ein Bier, das “Küste” im Namen trägt, etwa eine billige Kopie des bayerischen Hellen sein? Ich hoffe doch nicht. Was sagt die Flasche?

Genieße den Moment mit dem nordisch-milden, ausgewogenen Charakter eines Lübzer Küsten Hell - gebraut mit ausgewählten Rohstoffen und dem besonders klaren Wasser aus dem Tiefbrunnen in Lübz im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns. Lübzer - Das Leben ruft.

Naja, was ist denn nordisch-mild? Die Nordbiere sind ja eher bekannt dafür, etwas herber zu sein. Und dass ein Braumeister mal eben in eine Rohstoff-Mixkiste greift, um ein Helles zu brauen, wäre mir auch neu. Aber gut, ist halt Marketing. Ich hoffe mein Kopf ist auch so klar wie das Lübzer Wasser, sodass ich heute eine vernünftige Rezension hinbekomme.

Lübzer Küsten Hell

Farbe: Halten wir fest: es unterscheidet sich optisch nicht vom Lübzer Pils oder Export. Goldgelbe Farbe, ordentlich filtriert. Für ein Helles typisch.

Geruch: Auch vom Geruch her könnte es locker ein Industriepils sein, dezent süßliche Malzdüfte und ein bisschen klassischer Kräuterhopfen, verzeiht mir, wenn ich die genaue Sorte nicht herausriechen kann.

Schaum: Grobporig und schnell in Auflösung begriffen, am Ende hat man wie ein Glas Apfelsaft (nicht den naturtrüben), was ich dem Lübzer nun aber nicht anlasten will. Andere Helle haben auch Probleme mit der Schaumstabilität.

Einstieg: Es geht mit einer leichten Kräuternote los, das wird der Hopfen sein. Außerdem direkt säuerlich und malzsüß. Bis hierhin kann ich es aber kaum vom Pils oder Export unterscheiden, außer, dass es weniger Kohlensäure hat.

Auf der Zunge: Ein leichtes Bier - ohne Frage, aber immerhin nicht wässrig. Die Malzaromen kommen jetzt besser heraus, vor allem die brotigen und getreidigen Komponenten. Die Süße zieht sich etwas zurück, was auch am etwas präsenteren Hopfen liegt. Die Säuerlichkeit ist immer noch da und stört mich ein bisschen, aber insgesamt ist die Komposition verträglich.

Abgang: Oha, das feinherbe Finish hatte ich nicht erwartet. Zum Glück ein trockener Abgang, wodurch die Drinkability erhalten bleibt. Ob man es süffig findet, muss wohl jeder selbst entscheiden. Nicht jeder steht auf diesen Kräutergeschmack, den der Hopfen hier noch mal ausbreitet.

Fazit: Lange Zeit ist das Bier kaum von den anderen hellen Lübzer Sorten zu unterscheiden. Am Ende schafft es ein bisschen Eigenständigkeit, ohne aber der Sorte “Helles” irgendeinen entscheidenden Impuls geben zu können. Dafür ist es einfach zu “forgettable” (das Englische kann meine Empfindungen hier gerade besser ausdrücken als das Deutsche). Letztendlich würde ich dem Bier hier vermutlich so gut wie jedes bayerische Helle vorziehen. Oberer Durchschnitt, mehr nicht. 6/10.

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