Es ist Mai und auch wenn ich heute keinen Maibock im Angebot habe, so ist es doch wenigstens ein Bockbier. Ein Traum in Braun. Außer, es handelt sich um einen hellen Bock. Ich weiß es beim Weiherer Bock ehrlich gesagt nicht. Die Flasche äußert sich auch nicht zur Farbe ihres Inhalts. Dafür verrät sie mir, dass mir ein vollmundiger Genuss aus dem Bamberger Land bevorsteht. “Gemütlichkeit pur” bei 6,6% Alkohol. Mal schauen.
Farbe: Und siehe da, es ward ein heller Bock. Goldgelb. Wenn man es nicht weiß, könnte man das Bier auch für ein Pils halten. Jetzt hoffe ich, dass es kein Pilsbock ist.
Geruch: Riecht nicht wie Pils, aber wie ein Helles. Zart karamellig, aber auch hopfig-würzig. Erinnert gar nicht an die süßlich-klebrigen Eigenschaften anderer Starkbiere.
Schaum: Eine sehr schön anzuschauende und vergleichsweise stabile Schaumkrone. Feinporig und dicht. Es könnte natürlich stets noch besser sein, aber wir haben hier ja keinen Weizenbock.
Einstieg: Sehr prickelnd, wie man es sonst von leichteren, auf Erfrischung bedachten Bieren kennt. Dafür ist der Ersteindruck dann aber schon zu süß. Es bahnt sich ein schwer auf der Zunge liegendes Trinkvergnügen an.
Auf der Zunge: Beinahe fruchtig, aber dann doch wieder malzsüß. Getreide mit Karamell. Nicht ganz wie Likör, aber es geht in die Richtung. Außerdem merkt man es direkt in der Birne 😄. Der Hopfen wirkt zwar der Süße etwas entgegen, kann sie aber nicht völlig ausgleichen. Nach einiger Zeit wird mir das Bier einfach zu schwer.
Abgang: Jetzt leider doch wie Likör. Sehr alkholisch. Hängt auch lange im Hals nach. Mag man es, findet man es auch süffig. Für mich nicht so der Bringer.
Fazit: Rein handwerklich lässt sich nicht viel bemängeln. Da ist es ein ordentliches Bier. Nur der Geschmack dieses für den Herbst gut geeigneten hellen Bocks ist nicht so meins. Wie ich bei manchen Ales wegen dem Fruchtgummiaroma jammere, so können mich die likörigen Bockbiere nicht überzeugen. 5/10.